So findest du die passende Katze
05.05.2023 - Lesedauer: 9 Minuten

Welche Katze passt zu mir? Erfahre hier, welche Wesenszüge die Katzenrassen auszeichnen und worauf du bei der Wahl einer Katze achten solltest!
- Du wünschst dir einen tierischen Mitbewohner und hast dich für eine Katze entschieden?
- Freigänger oder Wohnungskatze?
- Welches Wesen wünschst du dir von deiner Katze?
- Wie viel Erfahrungen hast du bereits in Katzenerziehung?
- Wie viel Zeit hast du für deine Katze und die Pflege?
- Kater oder Katze?
- Einzelgänger oder doch mehrere Tiere?
- Wie ist die Katze während deiner Abwesenheit versorgt?
- Mit welchen Kosten ist bei einer Katze zu rechnen?
Du wünschst dir einen tierischen Mitbewohner und hast dich für eine Katze entschieden?
Dann stellt sich jetzt die Frage: Welche Katze passt zu mir? Möchte ich lieber ein kleines Kätzchen oder doch einen ausgewachsenen Kater? Und wie schaut es mit dem Freigang aus? Mache dir bewusst, dass du dir mit einem süßen Kätzchen ein gezähmtes Raubtier nach Hause holst, das auch beschäftigt werden möchte. Manche Katzen brauchen mehr, manche weniger Aufmerksamkeit. Auch für die Erziehung deiner Katze solltest du gerade zu Beginn einiges an Zeit einplanen. Mit etwas Geduld gehorchen manche Stubentiger aber sogar besser als einige Hunde.
Grundsätzlich ist es ratsam, dass alle im Haushalt lebenden Personen vorab einen Allergietest machen. So vermeidest du die traurige Situation, das Kätzchen wieder abgeben zu müssen und kannst dich gegebenenfalls direkt nach einer allergikerfreundlichen Katze umschauen.

Freigänger oder Wohnungskatze?
Außer Nacktkatzen sind alle Katzen von Natur aus für den Freigang geeignet. Wenn du voll berufstätig bist, solltest du dich nach Möglichkeit für einen Freigänger entscheiden: Die Katze hat so tagsüber Bewegung, kann jagen gehen und soziale Kontakte zu Nachbarskatzen pflegen. Wohnungskatzen dagegen langweilen sich schnell, vor allem, wenn sie keinen Artgenossen um sich haben. Sorge hier für ausreichend Beschäftigungsmöglichkeiten und Spielzeug, das du regelmäßig austauschst. Ob du dich für einen Freigänger entscheidest, hängt natürlich von deinen persönlichen Vorlieben ab, aber vor allem von deiner Wohnsituation. Lebst du eher ländlich, ist es für einen Freigänger grundsätzlich weniger gefährlich als in einer Großstadt mit viel Straßenverkehr. Dennoch gibt es auch hier die berüchtigten Katzenfänger oder Menschen, die vergiftete Köder auslegen.
Entscheidest du dich für einen Freigänger, solltest du dir darüber im Klaren sein, dass du nie hundert prozentig sicher sein kannst, dass ihm draußen nichts zustößt. Das gilt übrigens auch auf dem Land: Hier lauern natürliche Feinde von Katzen wie die wild lebenden Tiere. Als Alternative zum Freigang kannst du den eigenen Garten oder Balkon katzensicher machen. Dafür eignen sich Katzennetze, die den Stubentiger vor dem Ausbüxen bewahren.
Fällt deine Wahl auf eine Wohnungskatze, stelle dich darauf ein, dass alle Räume zum Katzenrevier erkoren werden. Wohnungskatzen sollten zu jedem Raum Zutritt haben. Sie sind von Natur aus neugierig und wollen alles genau auskundschaften. Daher ist es besser, jeden Raum katzensicher zu machen. Regale sollten besser nicht mit den Lieblingsvasen bestückt sein, ansonsten kann schnell ein Unglück passieren. Auch giftige Wohnungspflanzen haben nichts im Katzenrevier verloren. Als Wohnungskatzen eignen sich Rassen, die weniger Freiheitsdrang haben, so wie unter anderem die Perser Katze, Devon Rex, Birma oder Ragdoll. Diese Katzen sind eher ruhig und menschenbezogen.
Welches Wesen wünschst du dir von deiner Katze?
Womit wir auch schon beim Wesen der Katzen wären. Möchtest du gern eine verschmuste Katze, die anhänglich und sehr menschenbezogen ist? Dann kommen mehrere Rassen infrage. Perserkatzen benötigen besonders viele Streicheleinheiten und sind sehr ausgeglichene Katzen. Andauernd gekrault werden will auch die Bengalkatze. Sie folgt dir überallhin und ist besonders sozial, auch wenn ihr wildes Äußeres das nicht vermuten lässt. Außerdem hat sie viel zu „erzählen“ und miaut gern. Hellhörige Wohnungen sind daher eher ungeeignet – es sei denn, deine Nachbarn sind ebenfalls sehr kommunikativ. Genauso stark auf ihre Menschen bezogen ist die Heilige Birma. Ganz artuntypisch legt sie sogar Wert darauf, dir zu gefallen. Sie ist deswegen vergleichsweise leicht zu erziehen und katzentypischer Unfug kommt ihr selten in den Sinn. Sie versteht sich auch mit Kindern oder anderen Haustieren wie Hunden gut.

Apropos Hund: Die Maine Coon bezeichnet man auch als „Hundkatze“ – und das aus gutem Grund. Sie ist sehr menschenbezogen, verschmust, verspielt und apportiert oft gern. Vermutlich kennst du die Katze schon aus dem Kino – und zwar als „Mrs. Norris“, die in zwei Harry-Potter-Filmen den gehässigen Hausmeister Argus Filch begleitet. Die Maine Coon ist lebhaft, jagt und tobt gern. Sie hat einen relativ großen Bewegungsdrang und freut sich, wenn sie Freigang genießen darf. Allerdings ist sie auch als Wohnungskatze geeignet, wenn du ihr ausreichend Platz bieten kannst. Die soziale Katze benötigt sehr viel Gesellschaft und freut sich über einen Spielkameraden.
Eine Katze mit hundeähnlicher Anhänglichkeit ist die Ragdoll. Sie hat ein sanftmütiges und ausgeglichenes Wesen und kommt sehr gut mit kleinen Kindern zurecht. Auch die eher gemütliche British Kurzhaar ist sehr anpassungsfähig und als Wohnungskatze ebenso zufrieden wie als Freigängerin. Wünschst du dir eine gesellige Katze, ist die Devon Rex vielleicht passend. Durch ihre Intelligenz verlangt sie ständig nach neuen Herausforderungen, sonst langweilt sie sich. Und was dabei herauskommen kann, kannst du dir denken: ganz viel Unfug. Sie ist verspielt und gelehrig. Ganz anders ist hingegen die Russisch Blau. Sie hat gern ihre Ruhe. Hast du erst ihr Vertrauen gewonnen, ist sie sehr anhänglich. Fremden gegenüber reagiert sie eher scheu und distanziert. Das gilt übrigens auch für die Britisch Kurzhaar.
Allergikerfreundliche Katzenrassen sind beispielsweise Balinesen, Javanesen, Orientalische Kurzhaarkatzen oder Rexarten. Durch ein besonderes Gen unterscheidet sich ihr Fell von dem anderer Katzenrassen und Katzenhaarallergiker reagieren hier weniger stark oder sogar gar nicht.

Wie viel Erfahrungen hast du bereits in Katzenerziehung?
Katzen für Anfänger gibt es nicht. Es gibt aber Katzen, die mehr Aufmerksamkeit brauchen als andere oder eigensinniger sind. Ein Haustier für eher erfahrene Katzenhalter ist beispielsweise die Siamkatze. Sie hat einen starken Willen und setzt diesen gern durch. Bist du in der Lage, damit umzugehen, erhältst du als Dank eine verschmuste Katze, die gern spielt und dir überall hin folgt. Katzen mit langem Fell wie die Perser Katze sind sehr pflegeintensiv und sollten täglich gebürstet werden. Nicht jede Katze lässt sich darauf ein. Mit etwas Geduld und Übung gelingt das aber auch Katzen-Neulingen.
Eine weitere wichtige Überlegung ist, ob du ein Katzenbaby oder ausgewachsene Katze zu dir holst. Kitten lassen sich zwar besser erziehen, erfordern aber gerade in der Anfangszeit viel Aufmerksamkeit und Zeit. Sie müssen lernen, stubenrein zu werden und welche Möbel sie besser nicht als Kratzbaum nutzen sollten. Eine ausgewachsene Katze – zum Beispiel aus dem Tierheim – weiß darüber oft Bescheid. Sie hat aber vielleicht andere Macken, die du ihr abgewöhnen musst. Allerdings kannst du die Katze bei einem ersten Besuch kennenlernen und die Tierpfleger ausführlich befragen. Oft sind Tierheim-Katzen nach der Eingewöhnungsphase sehr anhänglich und dankbar für ihr neues Zuhause.
Wie viel Zeit hast du für deine Katze und die Pflege?
Wie alle Haustiere brauchen auch Katzen Beschäftigung – und zwar sowohl geistig wie körperlich. Das gilt vor allem für Wohnungskatzen. Andernfalls ist es möglich, dass sie schlechte Angewohnheiten entwickeln und beispielsweise die Einrichtung schädigen.
Die British Kurzhaar tendiert eher zu Bequemlichkeit und braucht nicht so viel Beschäftigung wie beispielsweise die Devon Rex. Die Maine Coon ist zwar relativ aktiv, schläft aber auch gern und widmet sich ihrer Körperpflege. Zeit einplanen solltest du auch für die Pflege deiner Katze. Die meisten orientalischen Katzenrassen wie die Siamkatze, Orientalisch Kurzhaar oder Cornish Rex haben sehr wenig Unterfell und brauchen daher keine tägliche Fellpflege. Sie haaren auch nicht so stark. Gleiches gilt für Katzen mit einem sehr dichten Fell wie die Russisch Blau. Zur Pflege gehören ebenfalls das regelmäßige Schneiden der Krallen (besonders bei Wohnungskatzen) und die Reinigung von Augen und Ohren, gerade Rassen wie die Perser Katze neigen zu einem verstärkten Tränenfluss.
Ob du lieber eine Katze oder einen Kater aufnimmst, bleibt ganz deiner Vorliebe überlassen. Kater sind in der Wachstumsphase oft verspielter und wilder, werden aber nach der Kastration meist entspannter und anhänglicher. Weibliche Tiere sind dagegen etwas unabhängiger, dafür aber von Beginn an deutlich ruhiger. Es gibt Katzen, die einen starken Charakter haben und sehr territorial sind. Das hängt weniger vom Geschlecht, sondern vielmehr von der Rasse, der Erziehung und der Entwicklung ab.

Bist du voll berufstätig und wünschst dir eine Wohnungskatze, ist es generell sinnvoll, direkt nach mindestens zwei Tieren zu schauen. Klar, das scheint zunächst mehr Aufwand zu sein. Dennoch brauchen Katzen sozialen Kontakt zu ihren Menschen oder eben Artgenossen. Ragdoll-Katzen vertragen das Alleinsein zum Beispiel gar nicht. Auch die Britisch Kurzhaar mag die Gesellschaft anderer Katzen und ist ungern allein. Das solltest du berücksichtigen.
Wie ist die Katze während deiner Abwesenheit versorgt?
Mit der richtigen Vorbereitung kannst du Katzen, die weniger menschenbezogen sind, gut ein bis zwei Tage in die Hände von Freunden oder Nachbarn geben. Dazu zählen im Allgemeinen die Europäisch Kurzhaar, York Chocolate und Russisch Blau. Bei sehr anhänglichen Rassen wie Bengal– oder Siamkatze kann das dagegen anders aussehen. Grundsätzlich hängt dieser Umstand aber vom Charakter der Katze ab. Merkst du, dass beispielsweise deine Russisch Blau sehr auf dich fixiert ist, solltest du die Katze besser nicht lange allein lassen.
Die Versorgung während eines Urlaubs ist außerdem wichtig. Kann sich ein Freund oder Verwandter um die Katze kümmern? Sehr territoriale Tiere sollten besser in der gewohnten Umgebung bleiben. Hier hilft es schon, wenn die betreuende Person sich ein, zwei Stündchen Zeit nimmt und der Katze bei dir Zuhause Gesellschaft leistet, mit ihr spielt und sie streichelt.

Neben Grundausstattung wie Katzenklo, Napf und Co. kommen monatliche Kosten auf dich zu, die du nicht unterschätzen solltest. Je nach Futterart und Katzenrasse rechne mit 30 bis 50 Euro monatlich. Hinzu kommen Impfungen (z. B. Katzenschnupfen, Katzenseuche und Leukose), die beim Grundimpfen rund 100 Euro kosten. Freigänger brauchen zusätzliche Impfungen gegen Tollwut und FeLV sowie alle drei Monate Wurmkuren (Kosten zwischen 100 bis 140 Euro). Bei Wohnungskatzen fällt die Wurmkuren alle sechs Monate an (Kosten rund 50 Euro). Außerdem solltest du für Verletzungen oder gar Operationskosten immer etwas Geld im Sparstrumpf haben. Hierfür gibt es auch OP-Schutzversicherungen für rund 10 Euro im Monat.
Nehme dir genügend Zeit, um dich umfassend über die Charaktere der unterschiedlichen Katzen zu informieren: So findest du einen langjährigen Gefährten für dich und deine Familie.