Katze mit Durchfall: Wie du deinem Stubentiger helfen kannst
05.03.2024 - Lesedauer: 5 Minuten
Katzen sind die wohl reinlichsten Haustiere, die man sich vorstellen kann. Sie benutzen sogar eine eigene Toilette. Wenn deine Samtpfote plötzlich ihr Geschäft nicht mehr schnell genug verrichten kann, sich nicht mehr weit vom Katzenklo wegbewegt oder sogar die Wohnung verschmutzt, solltest du alarmiert sein: Durchfall bei Katzen ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.
Warum die Katze Durchfall hat: Ursachenforschung
Die Katze erbricht und hat Durchfall? Wenn sich das Malheur in Grenzen hält und das Tier ansonsten einen munteren Eindruck macht, kann das einen einfachen und harmlosen Grund haben. Vielleicht hat das Tier etwas gefressen, was ihm nicht bekommen ist. Das passiert auch uns Menschen gelegentlich. Kläre ab, woran das Tier genascht haben könnte, mache es unzugänglich und beobachte das Verhalten des Tieres weiter. In leichten Fällen klingen die Beschwerden schnell wieder ab. Ein moderater Durchfall mit Erbrechen ist eine Selbstheilungsmaßnahme des Katzenkörpers, um unverträgliche Stoffe schnell auszuscheiden.
Auch akuter Stress oder ein anderer psychischer Auslöser kann temporären Durchfall verursachen. Hält der Durchfall aber länger als zwei Tage an, wird stärker und ist der Allgemeinzustand des Tieres dabei auffällig verändert, steckt etwas ernsteres dahinter. Es könnte sich um eine Infektion handeln, um Parasitenbefall oder im schlimmsten Fall um eine organische Ursache. Zögere nicht, die Katze zum Tierarzt zu bringen, damit die Auslöser der Diarrhö schnellstmöglich abgeklärt werden.
Wie erkenne ich Symptome bei Katzendurchfall?
Am augenfälligsten sind Veränderungen in der Konsistenz oder dem Geruch des Kots: Ist er schleimig oder blutig? Befindet er sich womöglich außerhalb der Katzentoilette, was nahe legt, dass die Katze ihn nicht lange genug halten konnte? Vielleicht benimmt sich deine Katze plötzlich auch ungewöhnlich anhänglich oder abweisend oder zieht sich zurück? Zusammen mit Kotveränderungen ist das ein ernst zu nehmendes Indiz für eine gesundheitliche Störung. Äußert die Katze Schmerz beim Kot absetzen, etwa indem sie faucht, auffällig miaut oder ruhelos die Katzentoilette umkreist? Lasse beim Tierarzt Fiber messen: Ist die Temperatur der Katze – das sind bei gesunden Tieren 38 –39 °C – erhöht oder zu niedrig?
Katze mit Durchfall: Was tun?
Als erste Hilfe bei Durchfall musst du das ersetzen, was die Katze bei Durchfall und etwaigem Erbrechen verliert: Nährstoffe und Wasser. Besonders wichtig ist es, dass die Katze ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen kann, um nicht zu dehydrieren. Frisches Wasser muss leicht erreichbar in ausreichender Menge verfügbar sein – fülle den Napf öfter auf. Als Schonkost biete der Katze Futter an, das den Organismus nicht belastet und dabei eine ausreichende Nährstoffversorgung sicher stellt.
Als weitere Maßnahme greife zum Beispiel zu gekochtem und ungewürztem Hühnerfleisch. Das kannst du pürieren und gegebenenfalls ein klein wenig Hüttenkäse und geraspelte Möhre als Ballaststoff untermischen, um es für die Katze schmackhaft zu machen. Achte darauf, dass das Futter beim Servieren Zimmertemperatur hat, und reichen es in bis zu sechs kleinen Portionen. Wenn der Durchfall nach kurzer Zeit nicht nachlässt, ist der Gang zum Tierarzt unerlässlich. Gib der Katze auf gar keinen Fall Anti-Durchfall-Medizin für Menschen oder experimentiere mit frei verkäuflichen Tiermedikamenten. Nur der qualifizierte Veterinär kann Medikamente richtig dosieren und verschreiben. Das gilt auch für scheinbar harmlose pflanzliche Medikamente. Katzen können recht empfindlich auf pharmazeutische Substanzen reagieren.
In vielen Fällen empfiehlt der Tierarzt eine spezielle Schonkost für Katzen:
Hinweis: Die Fütterung eines veterinärmedizinischen Diätfutters darf nur nach Rücksprache mit einem Tierarzt erfolgen.
Mögliche Ursachen für Katzendurchfall
Sollte sich erweisen, dass ein Parasitenbefall, beispielsweise eine Wurmbefall, bei der Katze den Durchfall ausgelöst hat, ist dem mit Medikamenten beizukommen. Besonders Freigängerkatzen können bei ihren Streifzügen Wurmeier aufnehmen – rechtzeitig erkannt und behandelt, ist das kein großes Problem. Wenn du zum Tierarztbesuch gleich eine frische Kotprobe mitbringst, erleichterst du dem Mediziner die Arbeit. Wenn sich als Ursache für den Durchfall nach ärztlicher Rücksprache eine Nahrungsmittel-Unverträglichkeit oder eine organische Ursache, zum Beispiel eine Magen-Darm Entzündung oder FIP herausstellt, wirst du in Absprache mit dem Tierarzt eine Futterumstellung vornehmen müssen. Im Rahmen dieser werden bestimmte Nahrungsmittelbestandteile im Futter vermieden. Ist die Ursache gefunden, ist auch der nahrungsbedingte Durchfall in den Griff zu bekommen.
Im Fachhandel erhältst du eine große Auswahl an hochwertigen Schonkost-Futtern. Neben der besonderen Aufmerksamkeit für Futter und Wasser solltest du deiner Samtpfote auch unter den erschwerten Bedingungen zur Seite stehen: Reinige die Katzentoilette öfter als gewöhnlich und sorge für frisches Einstreu. Langhaarigen Rassen oder Katzen-Senioren, die den eventuell verklebten Afterbereich nicht allein richtig säubern können, solltest du mit einem Feuchttuch helfen.
Eine erkrankte Katze mit Durchfall kommt bei ansonsten guter Gesundheit in der Regel schnell über die Unpässlichkeit hinweg. Anders sieht das bei Kitten aus: Durchfall bei Kätzchen kann den kleinen und nicht so widerstandsfähigen Körper schnell kritisch schwächen. Ein leichter Durchfall kann sich einstellen, wenn bei Kitten die Umstellung von Muttermilch oder Fläschchen auf feste Nahrung erfolgt. Es kann aber ebenso ein Wurmbefall oder eine Infektion vom Muttertier auf die Babys stattgefunden haben: Medizinische Abklärung sollte unmittelbar erfolgen. Hier verlierst du also am besten keine Zeit: Je jünger das Kätzchen, desto schneller solltest du den Tierarzt aufsuchen. Gegebenenfalls muss hoher Flüssigkeitsverlust beim Katzenbaby per Infusion ausgeglichen werden.