Das Maunzen mit seinen unzähligen Bedeutungsnuancen behalten erwachsene Katzen ausschließlich den Menschen vor. Das Schnurren hingegen lassen Katzen auch untereinander und alleine ertönen, es begleitet sie ihr ganzes Leben.
Schon Katzenbabys schnurren, während sie bei der Mutter trinken. Die Katzenmutter schnurrt ebenfalls: Das Schnurrgeräusch der Kleinen zeigt der Mutter, dass alles in Ordnung ist mit dem Nachwuchs; die kleinen Katzen werden durch das mütterliche Schnurren beruhigt. Miteinander befreundete erwachsene Katzen schnurren sich an, wenn sie gegenseitige Fellpflege betreiben. Junge Katzen fordern Menschen oder ältere Artgenossen schnurrend zum Spielen auf. Gelegentlich schnurrt auch eine dominante Katze, die sich in freundlicher Absicht einem rangniedrigeren Artgenossen nähert. Schnurren kann zwischen Katzen zudem zur Beschwichtigung eingesetzt werden.
Auch wenn der Katze etwas Angenehmes in Aussicht gestellt ist – zum Beispiel, dass es gleich Futter gibt – kann zufriedenes Schnurren der Begeisterung vorausgehen. Nicht zuletzt setzen Katzen das Schnurren, ähnlich wie das Maunzen, zur Verständigung mit ihren Menschen ein. Wir Menschen reagieren positiv auf das Schnurren – die schlaue Katze kann es durchaus gezielt zur Bestätigung oder Manipulation nutzen. In Stress- oder Schmerzsituationen schnurren Katzen auch ohne Anwesenheit eines Zuhörers. Schnurren ist also neben dem Ausdruck von Wohlbefinden ein fast universell einsetzbarer Laut. Katzen sind in der Lage, gleichzeitig zu schnurren und zu miauen; viele Katzen schnurren sogar, während sie tiefenentspannt sind und schlafen.