Sicherlich hätte jede Katze das Potenzial, Tricks auszuführen – zumindest, was ihre Lernfähigkeit betrifft. Die Frage muss daher vielmehr lauten: Warum sollte ein Tier Kunststücke machen?
Nüchtern betrachtet, bringt das Beherrschen von Tricks der Katze keinen Vorteil. Anders als Hunde legen Katzen in der Regel auch kaum Wert darauf, ihrem Menschen unbedingt gefallen zu wollen. Seien Sie also nicht enttäuscht, wenn der Stubentiger Sie bei den ersten Lektionen nur mit großen Augen anschaut und sich dann lieber eigenen Aktivitäten zuwendet. Nicht jede Samtpfote ist zum Showstar berufen.
Anders sieht es aus, wenn Ihr Tiger eine enge Bindung zu Ihnen hat und gerne mit Ihnen interagiert. Dann können Sie das Training als ein anregendes Spiel inszenieren, bei dem die Intelligenz des Tieres gefordert wird. Viele Katzen genießen die Aufmerksamkeit des Menschen. Sobald der Tiger herausgefunden hat, dass sich mit der Kooperation und dem Vorführen der Tricks Leckerli und Streicheleinheiten einheimsen lassen, wird das Training aus Katzensicht zur angenehmen Beschäftigung mit attraktiven Belohnungen.
Tricktraining dient vorrangig dazu, das Tier auszulasten und für Ausgeglichenheit und Aktivität zu sorgen.