Scottish Fold: stille Kurzhaarkatze mit Faltohren
09.05.2025 - Lesedauer: 3 Minuten

Klapp- statt Schlappohr: Während die meisten Katzenarten mehr oder weniger große, aufrechte Ohren haben, sind die der Scottish Fold kurios geformt. Die ebenfalls als Schottische Faltohrkatze bekannte Samtpfote hat nach vorn überhängende Ohrspitzen, wodurch ihr Gesicht rund wirkt. Die gefalteten Ohren sind erblich bedingt, da die Knorpelbildung im Körper gestört ist. Dasselbe Gen kann leider auch zu schmerzhaften Gelenkdeformationen führen, welche ihre Bewegungen einschränken. In Österreich gilt die Scottish Fold deshalb als Qualzucht. Ihre Zucht und Haltung ist in Österreich verboten.
SteckbriefScottish Fold
Rasse | Scottish Fold |
Herkunft | Großbritannien |
Größe | mittelgroß, 35 bis 55 Zentimeter (Kopf-Rumpf-Länge) |
Gewicht | 4 bis 5 Kilogramm (Kater), 2 bis 4 Kilogramm (Katze) |
Körperbau | kompakt und kräftig, stämmige Beine, runde Pfoten |
Kopfform | rundlich mit breiter Nase und kräftigem Kinn, „Kindchenschema“ |
Augen | alle Farben |
Fell und Farbe | mittellang, dicht und flauschig, alle Farben außer Lilac, Schokolade und Siampoint |
Fellpflege | mittellang, dicht und flauschig, alle Farben außer Lilac, Schokolade und Siampoint |
Charakter | ruhig, freundlich, intelligent, anhänglich |
Besonderheiten | „Knickohren“ durch Genmutation |
Haltung | gemäß § 5 Abs. 2 Z 1 österr. Tierschutzgesetz eine Qualzucht. Haltung und Zucht verboten! |
Scottish Fold: Charakter
Die Scottish Fold gehört zu den stilleren Vertretern unter den Rassekatzen. Sie „unterhält“ ihren Menschen selten miauend und ist auch keine Actionkatze, die den ganzen Tag toben möchte. Dies ist aber dem oben genannten Gendefekt geschuldet, der zu schmerzhafter Arthrose führen kann und die Katzen daher in der Beweglichkeit einschränkt. Scottish Folds zeichnen sich zudem durch Empathie aus. Sie registrieren die Stimmung ihrer Menschen genau und reagieren je nach Situation mit Anschmiegsamkeit oder spielerischen Aktionen.
Haltung und Pflege der Scottish Fold
Gemäß § 5 Abs. 2 Z 1 österr. Tierschutzgesetz ist die Scottish Fold eine Qualzucht. Haltung und Zucht ist verboten! Das letztlich für die Klappohren verantwortliche Gen beeinflusst auch andere Knorpel- und Knochenstrukturen. Es besteht daher bei der Schottischen Faltohrkatze eine erhöhte Anfälligkeit für Osteochondrodysplasie (OCD). Mögliche Anzeichen dieser Erkrankung sind beispielsweise Berührungsschmerzen, Arthrosen, Lahmheit und verdickte Gelenke. Häufig müssen diese Symptome lebenslang mit Schmerzmitteln behandelt werden.
Farben der Scottish Fold
Das Farbspektrum, in dem die Scottish Fold nach Rassestandards anerkannt ist, ist umfangreich: Erlaubt sind alle Farbschläge außer Lilac, Schokoladenbraun und der typischen „Siampoint“-Färbung. Erlaubte Fellzeichnungen sind ein Tabby- oder Mackerel(„Makrelen“)-Muster sowie Schildpatt und gescheckt.
Wichtiger Hinweis zur Zuchtform
In Österreich gilt die Scottish Fold deshalb als Qualzucht. Ihre Zucht ist verboten. Die Anomalie der Ohren sorgt für eine Störung im Knorpelwachstum. Mangels Stabilität knicken diese um. Dasselbe Gen führt zu schmerzhaften Gelenkdeformationen, welche ihre Bewegungen einschränken. Im Fall der Scottish Fold wurde ab den 1960er-Jahren gezielt mit faltohrigen Tieren gezüchtet. Die genetische Grundlage ist auch Ursache dafür, dass die Scottish Fold nicht weltweit von allen Katzenzuchtverbänden als Rasse anerkannt wird – auch nicht vom internationalen Verband Fédération Internationale Féline (FiFe) und gilt in Österreich als Qualtzucht. Das österreichische Tierschutzgesetz verbietet es, Qualzüchtungen vorzunehmen oder Tiere mit Qualzuchtmerkmalen zu importieren, zu erwerben, zu vermitteln, weiterzugeben oder auszustellen. Wer gegen diese Bestimmung verstößt, riskiert eine hohe Geldstrafe.
Qualzucht-Hinweis: Diese Rasse wird in vielen Teilen der Welt als Qualzucht eingestuft.
Wir von Fressnapf setzen uns als verantwortungsbewusste Tierfreunde aktiv für das Wohlergehen der Tiere ein und möchten auf die Herausforderungen hinweisen, die bestimmte Zuchtpraktiken mit sich bringen. Daher vermeiden wir es bewusst, Bilder von Qualzuchten außerhalb expliziter Rasseportraits zu zeigen, um keine ungewollte Nachfrage zu fördern.
Uns ist zudem bewusst, dass viele Tierhalter nicht wissen, dass ihr geliebtes Haustier unter den Folgen einer Qualzucht leiden könnte. Unser Ziel ist es nicht, Schuldgefühle zu wecken, sondern durch informative Beiträge darüber aufzuklären und gleichzeitig Hilfestellungen zu geben, diesen Tieren ein möglichst gesundes und glückliches Leben zu ermöglichen.