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Katze erziehen: gutes Betragen für Samtpfoten

16.08.2024 - Lesedauer: 10 Minuten

Eine braun getigerte Katze schaut nach oben

Die meisten Katzenliebhaber schätzen an ihren Samtpfoten besonders deren Charakter: die Selbstbestimmtheit, Unabhängigkeit und den Individualismus. Katzen sind keine Hunde. Sie haben ihren eigenen Willen und lassen sich nicht zum Befehlsempfänger dressieren. Dennoch wünscht sich so mancher Katzenfreund, dass das Tier sich zumindest an einige Verhaltensregeln hält – spätestens dann, wenn der Stubentiger die Wohnung nach eigenen Vorstellungen katzengerecht umgestaltet und den Kühlschrank geplündert hat. Keine Sorge: Katzen lassen sich durchaus zu gutem Benehmen erziehen, wenn du dich an einige Leitlinien hältst.

Kann man Katzen erziehen?

Katzen sind kluge Tiere, die verschiedenen Studien zufolge durch Beobachtung, Nachahmung und Gedächtnisleistungen über eine hohe Intelligenz verfügen. Das Potenzial, eine Katze nach den menschlichen Wertvorstellungen zu einem „artigen“ Haustier zu erziehen, ist also gegeben. Allerdings sind Katzen im Gegensatz zu Hunden nur selten daran interessiert, ihren Menschen generell zu gefallen oder gar eine Aufgabe für diese zu erledigen. Wenn die eigenwillige Katze also mitarbeiten und etwas Bestimmtes tun soll, muss es sich für das Tier lohnen. Mit Konsequenz und einer für die Samtpfote attraktiven Gegenleistung ist es möglich, erwünschtes Verhalten zu verstärken. Unverzichtbare Grundlage für die erfolgreiche Erziehung einer Katze ist die artgerechte Haltung: Das Katzenklo muss attraktiv, groß genug und stets sauber sein. Wenn du mehrere Tiere hältst, sollte jede Katze am besten zwei Klos zur Verfügung haben.

Zum Wetzen der Krallen muss mindestens ein großer Kratzbaum bereitstehen. Hat die Katze zudem genug Spielmöglichkeiten und Beschäftigung, lassen sich in der Regel viele Unarten und Verhaltensauffälligkeiten von vorneherein vermeiden. Setz dir und der Samtpfote die erfolgreiche Grunderziehung zum Ziel und bring eine große Portion Geduld mit.

Viele Katzen lassen sich zwar darüber hinaus zum Erlernen von Tricks animieren; dabei handelt es sich aber um die Kür für besonders schlaue Samtpfoten. In diesem Ratgeber geht es um die Grundlagen des Zusammenlebens von Mensch und Katze unter einem Dach.

Wieso ist Katzenerziehung wichtig?

Besonders, wenn deine Samtpfote eine Wohnungskatze ist, sich also dauerhaft mit dir dasselbe „Revier“ teilt, ist es unabdingbar, dass beide Seiten Rücksicht aufeinander nehmen, sich arrangieren und eine harmonische Wohngemeinschaft bilden. Das bedeutet, dass die Katze ihre Katzentoilette benutzt und ihre Krallen am Kratzbaum wetzt und nicht an deinen Möbeln. Weitere Punkte sind das Hören auf den Namen sowie das Einsteigen in die Transportbox. Gibt es Orte, die für deine Mieze tabu sind, musst du ihr diese deutlich verbieten.

Am besten, du überlegst dir vor dem Einzug deines neuen vierbeinigen Mitbewohners, was dieser alles können soll beziehungsweise darf und nicht darf. Dann kannst du gleich konsequent mit der Erziehung loslegen.

Voraussetzungen für eine Erfolg versprechende Katzenerziehung

Grundvoraussetzung für die Katzenerziehung ist die richtige Katzenhaltung. Schaffe deiner Samtpfote ein Umfeld, in dem sie sich wohlfühlt und das ihre natürlichen Bedürfnisse befriedigt. Achte zudem darauf, dass deine Katze genügend Beschäftigungsmöglichkeiten hat und dass du ausreichend Zeit mit ihr verbringst und mit ihr spielst. Eine zufriedene, ausgelastete Katze neigt weniger dazu, unerwünschtes Verhalten zu entwickeln, und lässt sich in der Regel leichter erziehen.

Zu einem katzengerechten Lebensbereich gehören:

  • saubere und genügend Katzentoiletten
  • immer frisches Wasser
  • gesundes Futter
  • Rückzugsmöglichkeiten
  • kuschelige Liege- und Versteckplätze
  • Ausguckmöglichkeiten
  • Spielzeug, Bewegungsanreize, Abwechslung
  • menschliche Aufmerksamkeit

Wie kann ich eine Baby-Katze erziehen?

Die Erziehung einer Katze setzt idealerweise bereits im Kittenalter ein. Die erste Erziehung und Sozialisation mit Artgenossen und Menschen übernimmt die Katzenmutter. Daher sollten Katzenbabys mindestens bis zum Alter von zwölf Wochen bei ihrer Mutter bleiben.

Im neuen Heim angekommen, befindet das Kätzchen sich zunächst in einer Phase, in der es seine Grenzen im neuen Revier austestet und probiert, wie weit es mit seinem Verhalten gehen kann. Dabei orientiert das Tier sich nun an den Richtlinien, die ihm seine Menschen als neue Erzieher vorgeben. So lernt es durch eine klare Ansage, dass das Erklimmen des Kratzbaums in Ordnung ist, dasselbe für die Vorhänge aber nicht gilt. Bleib konsequent, selbst wenn die Babykatze bei ihrer Missetat putzig wirkt und man ihr einfach nicht böse sein kann. Belohne und lobe das Kätzchen, wenn es etwas richtig gemacht hat: Mit positiven Anreizen verstärkst du schon beim Kitten das erwünschte Verhalten.

Lob und Tadel: So bringst du die Katze zur Kooperation

Nimm bei der Erziehung der Katze Rücksicht auf deren Temperament, Charakter und Vorgeschichte: Wenn du eine Babykatze erziehst, werden sicherlich andere Herausforderungen und Lernschritte auf dich zukommen als bei einem älteren Tier oder einer Tierheimkatze. Katzen, die bereits einen Vorbesitzer hatten, sind möglicherweise nach anderen Regeln erzogen worden. Nun ist es wichtig, dem neuen tierischen Mitbewohner von Anfang an die neuen Regeln aufzuzeigen und diese deutlich zu vermitteln.

Wie viele andere Tiere lassen sich die meisten Katzen mit Futter überzeugen. Nutze bei Erziehungsmaßnahmen, die von der Katze das Ausführen einer bestimmten Aktion fordern (etwa Toilettentraining oder auf Zuruf kommen), eine Belohnung, zum Beispiel einen Lieblingssnack, eine Streicheleinheit oder eine spontane Spielrunde. Schwieriger wird es, die Katze von einer Unart abzuhalten. Unterbinde unerwünschtes Verhalten konsequent: Bedient die Katze sich hartnäckig bei Tisch, kommt sie während der Mahlzeiten in ein anderes Zimmer.

Katzen richtig erziehen: Überblick

Die richtige Erziehung von Katzen beruht auf folgenden Pfeilern:

Positive Bestärkung: Strafen sind tabu, auch wenn die Katze deine Nerven strapaziert. Schrei das Tier niemals an oder werde gar handgreiflich! Strafen bedeuten Stress und der verstärkt das unerwünschte Verhalten mitunter noch. Zudem beeinträchtigen sie das Vertrauen zwischen dir und deinem Stubentiger. Stattdessen solltest du selbst kleinste Fortschritte anerkennen und gebührend loben.

Konsequenz: Den Gehorsam einer Katze erreichst du durch liebevolle Konsequenz. Wenn du etwas wirklich durchsetzen willst, darfst du davon nicht abweichen. Nur so erkennt die Katze nach gewisser Zeit eine feste Regel. Lässt du immer wieder Ausnahmen durchgehen, verunsichert das die Katze dagegen und sie wird deine Inkonsequenz ausnutzen.

Zeitnahe Reaktionen: Die Antwort auf ein gewolltes oder unerwünschtes Verhalten muss unmittelbar erfolgen: Reagierst du auf eine Untat der Katze erst später, bringt das Tier einen Tadel nicht mehr damit in Verbindung und versteht die Welt nicht mehr.

Geduld: Es kann mehrere Wochen dauern, bis sich eine Katze ein neues Verhalten wirksam antrainiert hat oder bis alte Muster abgelegt sind. Setze dich und deine Mieze nicht unter Druck. Übe täglich und gehe dabei in kleinen, gut zu bewältigenden Schritten vor.

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Wie erzieht man Katzen konkret?

Stubenreinheit
Für die Katzenhaltung ist es notwendig, dass das Tier sein Katzenklo benutzt – obwohl der große Blumenkübel im Wohnzimmer viel attraktiver für diesen Zweck erscheint. Entdeckst du deinen Stubentiger dort, nimmst du ihn heraus und setzt ihn stattdessen in sein Katzenklo. Auch wenn deine Katze auf den Boden macht oder du vielleicht schon vorher merkst, dass sie sich eine Toilette sucht, trägst du sie schnell zu ihrem Klo. Vergisst hingegen eine bereits an das Katzenklo gewöhnte Katze ihre guten Manieren, ist das kein Lerndefizit, sondern hat andere, unbedingt zu ermittelnde Gründe, beispielsweise eine Krankheit oder seelischen Stress.

Gehorsamkeit
Was Hunde können, nämlich unterscheiden, was erlaubt und verboten ist, können Katzen erst recht. Ob sie sich daran halten, steht auf einem anderen Blatt. Damit die Katze verbotene Dinge wie Selbstbedienung am Esstisch oder Krallenwetzen an den Möbeln unterlässt, musst du ihr deutliche Signale wie „Nein!“ geben. Verwende den immer gleichen, bestimmten Tonfall – natürlich ohne zu schreien – und sprich die Katze ausdrücklich beim Namen an: So lernt sie, dass ihr aktuelles Tun kommentiert wird. Lobe sie ausgiebig, wenn sie daraufhin vom Sofa ablässt oder sich vom Esstisch zurückzieht. Das Gleiche gilt, wenn du generell deine Katze dazu erziehen möchtest, nicht auf den Tisch zu springen. Gib ihr klar und deutlich zu verstehen, dass dies verboten ist, und hebe sie herunter.

Hören auf den Namen
Die Katze sollte ihren Namen kennen, sich angesprochen fühlen und bestenfalls auf Zuruf kommen. In Notsituationen wie einem Brand kann das lebenswichtig sein. Kurze Informationen wie „Futter“, „Komm mit“ oder „Spielen?“ sollte die Katze mit einer Erwartungshaltung verbinden und darauf reagieren. Wichtig: Lobe und streichele deine Katze immer ausgiebig, wenn sie auf Zuruf kommt.

Einsteigen in die Transportbox
Sehr angenehm ist es, wenn deine Katze anstandslos in die Transportkiste steigt. Das erleichtert Gänge zum Tierarzt und dergleichen ungemein. Auch für die Katze ist es stressfreier, wenn sie an die Transportbox gewöhnt ist und diese nicht einen zusätzlichen Stressfaktor darstellt. Am besten machst du ein Spiel daraus: Setze deine Katze in die Box und starte von dort sofort ein Spiel mit ihr. Lass sie eine Papierkugel oder ein Bändchen jagen oder ein paar Leckerchen in der Kiste suchen. So verknüpft deine Katze etwas Positives mit der Box und lernt, freiwillig und gerne einzusteigen. Alternativ machst du aus der Transportbox eine Art Wohnbox. Stell sie an einen festen Platz in der Wohnung, statte sie mit ein paar Decken aus und gestalte so eine weitere Liegehöhle für deine Samtpfote. So gehört die Transportbox ganz natürlich zum Inventar und stellt keine Bedrohung dar.

Beißverbot
Manche Katzen fangen im Spiel gerne an, zu beißen. Zu unterscheiden ist das von dem sogenannten Liebesbiss. Bei diesem handelt es sich mehr um ein vorsichtiges Knabbern, mit dem deine Katze ihre Zuneigung ausdrückt. Zu Liebesbissen kommt es daher meist während Streicheleinheiten. Manche Körperstellen wie Bauch und Pfoten sind allerdings etwas empfindlicher und einige Tiere mögen es nicht, dort gekrault zu werden. Dann kann das Knabbern in einen etwas kräftigeren Verteidigungsbiss ausarten. Ein solcher Biss lässt sich aber bei genauer Beobachtung der Körpersprache vorhersagen und vermeiden. Generell kannst du deiner Katze das Beißen abgewöhnen, wenn es für dich ein Problem darstellt. Und gerade im Spiel sollten der Katze hier ihre Grenzen aufgezeigt werden, da die Bisse schmerzhaft sein können. Fängt deine Mieze an, zu beißen, hör sofort mit dem Spiel oder Streicheln auf und geh auf Abstand. Zusätzlich gibst du ihr mit einem deutlichen „Nein“ zu verstehen, dass ihr Verhalten nicht in Ordnung ist. Als Alternative zu deiner Hand kannst du dem Stubentiger eines seiner Spielzeuge anbieten. Lobe deine Katze, wenn sie sich daraufhin mit dem Spielzeug beschäftigt oder nicht erneut zubeißt, wenn du wieder näher kommst.

Markieren abgewöhnen
Urinmarkierungen in den eigenen vier Wänden sind eine unangenehme Angelegenheit. Um das zu vermeiden, solltest du zunächst sichergehen, dass es deiner Katze gut geht. Stress ist ein häufiger Auslöser für Harnmarkierungen. Verwendest du häufig sehr geruchsintensive Putzmittel, ist es möglich, dass deine Mieze den ungewohnten Geruch mit ihrem eigenen Uringeruch vertreiben möchte. Sie hat das Bedürfnis, den für sie eher unangenehmen Duft mit ihrem vertrauten zu überdecken. Bei Kitten lohnt sich möglicherweise – je nach Häufigkeit des Markierens – eine Kastration. Oftmals sind Sexualhormone der Auslöser für extremes Markieren. Am besten bittest du deinen Tierarzt um Rat. Der kann auch andere physische Ursachen ausschließen.

Katzen erziehen: Tipps und Tricks

Nützliche Tricks unterstützen dich dabei, deine Katze zu erziehen:

Sorgfältige Auswahl der Katze: Von Vorteil ist es, dir von Anfang an eine Katze auszusuchen, die aus einem Lebensumfeld kommt, das deinem ähnelt. Dadurch steigt die Chance, dass sich dein neuer Mitbewohner schnell eingewöhnt und in seinem neuen Zuhause gut zurechtkommt. Eine Katze, die zum Beispiel keine Kinder gewohnt ist, könnte sich in einem lauteren Haushalt leicht überfordert fühlen. Genauso wirst du aus einem menschenscheuen Kätzchen kaum eine Schmusekatze machen. Überlege dir, was am besten zu dir passt. Rassekatzen weisen oft bestimmte Charakteristika auf, die eine Entscheidung erleichtern.

Routine: Lass die Katzenerziehung zur Routine werden. Übe regelmäßig und bleibe standhaft. Selbst später einmal, wenn deine Katze das gewünschte Verhalten verinnerlicht hat, kann es passieren, dass sie dennoch einmal versucht, ihre Grenzen auszuweiten.

Zeigt deine Katzen Verhaltensauffälligkeiten, die du allein nicht bewältigen kannst, dann suche dir Rat bei einem Experten. Zusammen findet ihr heraus, wo das Problem liegt und wie es zu bewältigen ist.

Video: Die 5 größten Fehler in der Katzenerziehung

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