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Hunde sozialisieren – ein guter Start ins gemeinsame Leben

22.09.2024 - Lesedauer: 6 Minuten

Drei spielende Welpen auf Wiese

Unter Tierhaltern hört man immer wieder, dass der Hund gut sozialisiert werden muss. Aber was bedeutet das eigentlich genau und wie kannst du deinen eigenen Hund sozialisieren? Viele Hundeschulen hatten jedoch während der Pandemie geschlossen. Erfahre hier mehr über die wichtige Sozialisierungsphase deines Welpen und Junghundes. Aber auch ältere Vierbeiner oder Hunde, die aus dem Tierschutz kommen, können mit Geduld und Konsequenz noch sozialisiert werden.

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Was ist ein gut sozialisierter Hund?

Wenn man von einem gut sozialisierten Hund spricht, bedeutet das, dass das Tier schon als Welpe gelernt hat, mit Artgenossen, aber auch anderen Lebewesen angemessen zu kommunizieren. Er weiß, die Kommunikationssignale zu deuten und sich in Bezug darauf korrekt zu verhalten. Gleichzeitig ist der Hund fähig, auf seine Umwelt und veränderte Situationen souverän zu reagieren und recht gelassen damit umzugehen. Egal, ob ein Baby auf einmal neben ihm schreit oder die Straßenbahn an ihm vorbeifährt, für einen gut sozialisierten Hund stellen unerwartete Ereignisse, unbekannte Menschen oder Geräusche in der Regel kein Problem dar. Er geht relativ angstfrei mit dir durchs Leben, wobei er dennoch eine natürliche Vorsicht besitzt.

Kurzum: Ein Hund, der gut sozialisiert ist, ist ein zuverlässiger Partner, mit dem du problemlos den Alltag bewältigst. Ängstliche und unsouveräne Hunde können in unbekannten Alltagssituationen anfangen zu bellen, panisch die Flucht zu ergreifen oder aggressiv zu werden, was den normalen Tagesablauf für dich, aber auch für den Hund anstrengend und problematisch gestaltet.

Hunde sozialisieren: Warum ist das so wichtig?

Im Alter ab der vierten bis ungefähr zur 20. Lebenswoche sind Welpen besonders aufnahmefähig für neue Reize, Menschen und Situationen. Werden sie in dieser Lebensphase mit Neuem konfrontiert und erleben sie diese Erfahrung als positiv, speichern sie das Erlebte auch so. Umgekehrt gilt dies natürlich ebenso: Negative Erlebnisse werden in Erinnerung behalten und führen dazu, dass der Hund diese meidet oder ängstlich darauf reagiert.

Wie du deinen Hund sozialisierst

In der Regel kommt der Welpe ab der achten Lebenswoche, also rund vier Wochen nach dem Beginn der Sozialisationsphase, eventuell auch ein oder zwei Wochen später, zu dir. Ein guter Züchter übergibt dir einen Hund, der schon ab der vierten Woche Artgenossen, Menschen und die unterschiedlichsten Umweltreize kennengelernt hat. Die Arbeit des Züchters musst du nun ab dem Einzug des Welpen bei dir fortführen.

Da Hunde zu der Zeit des Umzugs zwischen der achten und zehnten Woche eine sensible Phase erleben, in der sie zurückhaltender und vorsichtiger auf neue Dinge zugehen, solltest du den Einzug des Welpen besonders behutsam gestalten. Lass deinem neuen Familienmitglied ausreichend Zeit, die neue Umgebung zu erkunden und die im Haushalt lebenden Menschen und Tiere kennenzulernen. Überfordre den Hund nicht mit übertriebener Aufmerksamkeit und bedränge den Welpen nicht. Wenn der Hund sich nach ein paar Tagen eingelebt hat, kannst du ihn langsam und Schritt für Schritt mit den Dingen und Situationen bekannt machen, die ihm im Alltag auch in Zukunft immer wieder begegnen werden.

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Hunde sozialisieren: Tipps und Tricks für den Alltag

  1. Überleg in Ruhe, mit welchen Situationen, Geräuschen, technischen Geräten, Umgebungen und Lebewesen der Hund in deinem Alltag konfrontiert werden wird. Dies kann das Geräusch des laufenden Staubsaugers sein, die Fahrt mit dem Bus oder der Umgang mit kleinen Kindern. Führe den Hund Stück für Stück an diese neuen Dinge heran und sorg dafür, dass diese Begegnungen für den Welpen positiv verlaufen.
  2. Unternehme mit dem Welpen abwechslungsreiche Ausflüge. Dies kann eine Tour aufs Land sein, wo der Hund Schafe oder Kühe kennenlernt, oder eine Fahrt in die Stadt, wo er sich an eine größere Anzahl an Menschen, einen Fahrstuhl oder eine Rolltreppe gewöhnen muss. Geh dabei langsam und geduldig vor und schütze den Hund vor Überforderung.
  3. Konfrontiere deinen tierischen Lebensgefährten auch mit den unterschiedlichsten Arten von Menschen und der Art der menschlichen Kommunikation. Es ist wichtig, dass das Tier später keine Angst vor großen Männern, körperlich behinderten Menschen oder kleinen Kindern hat.
  4. Geh mit dem Hund auf verschiedenen Untergründen in unterschiedlichen Umgebungen spazieren. Dies kann ein Spaziergang im Wald sein, der Besuch eines Sportplatzes oder das Laufen über Metallbrücken.
  5. Such eine gute Welpenschule in deiner Umgebung und besuche einen Welpenkurs. Hier lernt dein Vierbeiner den Umgang und die Kommunikation mit anderen Artgenossen unterschiedlicher Rassen mit verschiedenen Charakteren. Darüber hinaus fördern gemeinsame Übungen die Bindung zwischen Hund und Halter. Der Austausch mit den Hundetrainern und anderen Hundehaltern hilft dir dabei, deinen Hund besser zu deuten und zu verstehen.
  6. So wichtig Hundeerziehung und die Sozialisierung sind, vergiss nie, dass der Hund und auch du dabei Spaß haben solltest. Setz dich und den Hund nie unnötig unter Druck und geh die ganze Sache positiv und mit Freude an.
Hund sitzt und wartet auf Belohnung

Expertentipp der Redaktion:
Hunde lernen viel voneinander, weshalb Hundebegegnungen in der Spielgruppe oder im Park erst einmal gut sind. Hüte dich jedoch bei Streitigkeiten unter den Tieren vor der Annahme „Die Hunde regeln das schon unter sich“. Diese Annahme ist eine Legende. Schreite ein, sobald du siehst, dass dein Hund einen anderen terrorisiert oder zum Opfer wird. Schlechte Erlebnisse mit Artgenossen können traumatisch sein!

So findest du eine gute Hundeschule

Der Beruf des Hundetrainers ist in Österreich nicht geschützt, obwohl Nachfrage und Anforderungen stetig steigen. Deshalb kann sich leider jeder eine Schleppleine kaufen, eine Pfeife umhängen und sich Hundetrainer nennen.

Seit 2014 gibt es in Österreich ein offizielles Siegel “Tierschutzqualifizierte Hundetrainerin“ bzw. „Tierschutzqualifizierte Hundetrainer” vom Bundesministerium für Gesundheit, das Hundetrainer nur erhalten, wenn sie eine entsprechende Prüfung abgelegt haben. Bestimmt gibt es auch in deiner Nähe eine Schule, an der Trainer mit diesem Qualitätssiegel arbeiten.

Als Anlaufstelle für Hundeschulen und Welpenspielgruppen dienen auch Tierarztpraxen und dein FRESSNAPF Markt. Dort triffst du andere Hundehalter, die du nach ihren Erfahrungen und Empfehlungen fragen kannst.

Achte darauf, dass die Gruppen in der Hundeschule nicht zu groß sind, so dass sich der Trainer um jeden Vierbeiner kümmern kann.

So erziehst du einen älteren Hund

Natürlich lernen junge Hunde schneller als erwachsene. Sie sind neugieriger und  lernen spielerischer. Die gute Nachricht aber ist: Hunde lernen ein Leben lang. Ebenso wie sich noch eine Grauschnauze etwa das Betteln angewöhnen kann, wenn es ihr Erfolg beschert, kann man ihr dieses Verhalten auch wieder abtrainieren.  Der Vorteil bei der Erziehung eines älteren Hundes ist, dass er in der Regel bereits stubenrein ist, ruhiger und sich nicht mehr durch äußere Reize ablenken lässt – weil er sie schon kennt. Komplizierter ist seine Erziehung, weil sich seine Verhaltensmuster über Jahre verfestigt haben. Konsequenz und Geduld ist gefragt – vor allem von dir!

Ist dein Vierbeiner aggressiv gegenüber anderen Hunden oder Menschen? Bellt er ausdauernd? Schafft er Unordnung in deiner Wohnung, wenn du ihn alleine lässt? Dann such einen Hundetrainer auf und forscht gemeinsam nach den Ursachen, warum sich der Hund so verhält. Sobald du die kennst, lässt sich besser mit einem Training gegensteuern.

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Hund spielt mit seinem Spielzeug.
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Für die richtige geistige und körperliche Auslastung deines Hundes.

 

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