Schlangen richtig halten, pflegen und versorgen.

Es gibt kaum ein Tier, was bei Menschen so unterschiedliche Gefühle hervorruft wie eine Schlange. Die einen sind von dem grazilen und edlen Verhalten sowie der anmutigen Optik fasziniert, während die anderen sich bereits bei dem Gedanken an die züngelnden und schleichenden Reptilien fürchten. Wer sich für eine Schlange als Haustier entscheidet, sollte je nach Art die speziellen Anforderungen in puncto Haltung, Pflege und Ernährung berücksichtigen.

In diesem Ratgeber erfährst du alles über die anmutigen Tiere und die unterschiedlichen Arten sowie deren Haltungsbedingungen.

Der Ursprung der Schlangen bleibt bei Wissenschaftlern ungewiss. Unklar bleibt, ob sie aus dem Meer stammen oder ob sie bereits als an Land lebende Reptilien ihre Beine verloren haben. Unter den Menschen hat es im Laufe ihres Daseins viele Mythen und Geschichten gegeben. Abgleitet von der biblischen Geschichte mit Adam, Eva und der Versuchung durch die Schlange bis hin zum Beschützer der Unterwelt. Schlangen werden in der Mythologie meist als heimtückisch, listig und verlogen dargestellt. Ihre abgelegte Haut wurde auch als Zeichen der Wiedergeburt gedeutet.

Schlangen sind nahezu auf allen Kontinenten in einer großen Artenvielfalt vertreten. Einzig in den kalten Regionen wie Arktis und Antarktis leben die wechselwarmen Tiere nicht. Dabei besiedeln sie die unterschiedlichsten Lebensräume. So sind sie nicht nur in der Wüste, in tiefsten Waldgebieten, Feldern und im Urwald zu finden, sondern auch unter Wasser.

Als Haustiere eignen sich längst nicht alle Schlangenarten. Würge- und Giftschlangen unterliegen sogar strengen Verordnungen und dürfen nur mit einer entsprechenden Genehmigung gehalten werden. Dann gibt es auch noch das Problem der Haltung in einem Mietshaus. Denn wer eine Würge- oder Giftschlange halten möchte, benötigt nicht nur die Erlaubnis der entsprechenden Behörde, sondern auch das Einverständnis des Vermieters sowie aller anderen Parteien im Wohnhaus.

Kleine Schlangen eignen sich auch für Anfänger, wenn die speziellen Haltungsbedingungen berücksichtigt werden. Sie fallen wie Kaninchen oder Hamster und die Kleintierregelung und sind nicht meldepflichtig. Die Kornnatter gehört wohl zu bekanntesten Schlangen in der Heimtierhaltung. Aber auch die bis zu 130 Meter lange Königspython eignet sich aufgrund der leichten Haltungsbedingungen für Anfänger in der Terraristik.

Wichtig bei allen Schlagen ist, dass sie in einer artgerechten Behausung leben, die alles enthält, was für das Wohlbefinden der Reptilien von Bedeutung ist. Da die Tiere besonders aktiv sind und mitunter einen ordentlichen Bewegungsdrang haben, sollte das Terrarium immer ausreichend Platz bieten. Bei kletterfreudigen Arten spielt auch die Höhe eine große Rolle. Äste und andere Naturmaterialien eignen sich zur Gestaltung besonders gut. Schlangen sind von Natur aus scheue Tiere, daher ist mindestens ein Rückzugsort Grundvoraussetzung.

Darüber hinaus sind die Reptilien Einzelgänger, können aber auch je nach Art gemeinsam gehalten. Informiere dich vorab genau, welche Vergesellschaftungen möglich sein.

Um den natürlichen Lebensraum zu simulieren, ist die richtige Beleuchtung das A und O. Die wechselwarmen Tiere benötigen tagsüber und je nach Art eine Temperatur von 30 bis 40 Grad. In der Nacht sollte es sich dann abkühlen. Das gelingt am besten mit einer Zeitschaltuhr. Für die richtige Luftfeuchtigkeit eignen sich spezielle Beregnungsanlagen.

Gift- und Würgeschlangen sind nur etwas für echte Profis und auf keinen Fall für Anfänger geeignet. Nicht nur das ihre Haltung spezielle Kenntnisse und eine Genehmigung erfordert – der Halter benötigt auch einen offiziellen Sachkundenachweis. Die Regelungen können von Bundesland zu Bundesland variieren. Mancherorts ist die Haltung von Giftschlangen sogar generell verboten. Zudem solltest du dir auch über dein Umfeld Gedanken machen, denn sicherlich kommt dich nicht mehr jeder Freund oder jedes Familienmitglied so unbefangen besuchen wie zuvor. Auch stellt es sich als schwierig heraus, jemanden zu finden, der sich während deiner Abwesenheit um die Schlangen kümmert.

Schlangen fressen in der Regel Lebendfutter. Vor der Anschaffung solltest du dir darüber im Klaren sein und die Fütterung von Mäusen und anderen Kleintieren nicht scheuen. Dabei haben Schlagen ganz unterschiedliche Jagdtechniken. Die einen fangen ihre Beute, würgen sie oder beißen zu, damit sich das Gift durch den Körper zieht. Auch wenn die Beute viel dicker ist als die Schlange selbst, ist es aufgrund des nicht zusammengewachsenen Kiefers kein Problem, diese in einem hinunterzuschlingen.

Schlangen können nicht gut sehen, dank ihrer hervorragenden anderen Sinnesorgane jedoch trotzdem die kleinste Bewegung wahrnehmen. Ihre gespaltene Zunge hilft ihnen sogar dabei Duftstoffe zu erkennen. Deshalb gehören sie in der freien Natur auch zu den geschicktesten Räubern.

Alle Schlangen haben ein geschupptes Hautkleid und können in der Farbausprägung ganz unterschiedlich sein – von schlichten Braun- und Rottönen bis hin zu knalligen Farben. Eins haben sie jedoch alle gemeinsam: Schlangen häuten sich und streifen von Zeit zu Zeit ihr Schuppenkleid in einem ab. Schließlich wachsen sie ihr ganzes Leben lang, ihre Haut jedoch nicht mit ihnen. Daher wird sie immer wieder erneuert. Auch in der Heimtierhaltung wirst du hin und wieder das Schuppenkleid im Terrarium finden.

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