Bartagamen

Bartagamen sind kleine Reptilien, die ursprünglich aus Australien kamen. Als kleine, aber zierliche Wegbegleiter stellen sie für viele Reptilienliebhaber einen idealen Einstieg in die Welt der Terrarien dar. Kein Wunder, dass sie sich auch in Europa immer größerer Beliebtheit erfreuen. Wenn Du mit dem Gedanken spielst, Dir einen dieser kleinen Drachen anzuschaffen, dann bekommst Du auf Dauer ein pflegeleichtes Haustier an die Seite. Was Bartagamen genau ausmacht, erfährst Du in unserem Ratgeber!

Aufgrund ihres markanten Aussehens werden Bartagamen oftmals mit einigen Fabelwesen gleichgesetzt. Ob Drachen oder Dinos, die kleinen Reptilien sind eine Mischung aus beidem. Ursprünglich lebten die Reptilien ausschließlich im australischen Outback. Das trockene Klima in Savannen, Halbwüsten oder Wüsten ist ihr idealer Lebensraum. Mittlerweile haben sie sich als Haustiere über die Welt verbreitet. Charakteristisch für ihr Erscheinungsbild ist der lange zarte Körper mit einem stacheligen Schuppenkleid, einem langen Schwanz und der namensgebende Kehlbart unterhalb der Schnauze. Das Besondere: Bartagamen sehen zwar harmlos aus, bei Gefahr können sie ihren Bart aber zu einem Fächer ausfahren, um ihre Feinde in die Flucht zu treiben. Zusätzlich besitzen sie noch eine Stachelreihe am Kopf und an ihren Flanken.

Das Besondere der Bartagamen versteckt sich am dreieckigen Kopf. Denn auf dem Schädel befindet sich ein drittes Auge, das sogenannte Parietalorgan. Dieses kann verschiedene Helligkeitsstufen wahrnehmen und dient möglicherweise auch zur Erkennung von potenziellen Feinden.

Charakteristisch sind auch die typischen Farben der Reptilien. Um sich in trockenen Umgebungen gut vor Feinden zu schützen, weist ihre Haut ein rautenförmiges Muster mit einer braun-blaugrauen Grundfarbe auf. Die Farbe kann sich aber von Tier zu Tier leicht unterscheiden. Oftmals nimmt die Haut auch etwas rötliche oder gelbliche Töne an.

Wie bei fast jeder Tierart gibt es auch bei den Bartagamen viele verschiedene Arten: Insgesamt existieren knapp 34 Gattungen mit mehr als 300 verschiedenen Arten. Der Großteil lebt in Australien. Einige Arten tummeln sich aber auch in Südostasien oder Afrika.

Wenn Du zu den Reptilienliebhabern gehörst und gern in die Terraristik einsteigen möchtest, dann sind Bartagamen genau das Richtige für dich. Sie kommen mit relativ wenig Platz zurecht und lassen sich auch gut in kleineren Stadtwohnungen halten. Sie gehören nämlich zu den „üblichen Kleintieren“ und müssen von Vermietern geduldet werden. Zudem hast Du sehr lange etwas von diesen Haustieren. Mit etwa 10 bis 15 Jahren leben die kleinen Drachen recht lange – vorausgesetzt, sie werden artgerecht gehalten. Bei der Haltung von Bartagamen in Deinem Zuhause musst Du auf ein Terrarium zurückgreifen. Bartagamen sind nämlich tagaktive Reptilien und lieben es bei viel Helligkeit und hohen Temperaturen in der Sonne zu liegen. Dabei verändern sie auch ihre Körperfarbe und werden in der Regel etwas dunkler.

Noch ein Vorteil bei der Haltung: Bartagamen sind Einzelgänger. Meist vertragen sich die einzelnen Arten auch untereinander nicht. Dafür lassen sie sich aber gut mit anderen Echsenarten vergesellschaften.

Da das Terrarium das Zuhause Deines neuen Mitbewohners darstellt, solltest Du hier ein besonderes Augenmerk drauflegen. Bereits der Ort sollte gut gewählt sein. Halte das Terrarium unbedingt von einer Vielzahl elektronischer oder besonders lauter Geräte fern. Die Geräusche können die Bartagamen irritieren, stören und Stress auslösen. Zwar kommen die Tiere aus warmen Gefilden, aber in der Nähe der Heizung sollte das Terrarium dennoch nicht stehen. Suche Dir am besten einen ruhigen, schattigen Ort für Deinen neuen Mitbewohner.

Auch wenn Bartagamen Einzelgänger sind, brauchen sie ausreichend Bewegungsfreiheit. Die perfekte Größe Deines Terrariums sollte also mindestens 150 cm x 80 cm x 80 cm sein. Je nach Größe des Tiers solltest Du aber überlegen, ein größeres Terrarium anzuschaffen. Schließlich soll sich die Bartagame auch wohlfühlen. Die Ausstattung des Terrariums besteht vor allem aus ausreichend Sand und einigen Wüstensteinen auf dem Boden. Ein Rückzugsort in Form einer Höhle oder einem Baumstamm sollte natürlich auch nicht fehlen. Wichtigstes Utensil für die Behausung der Tiere stellt aber zweifelsfrei der Wärmestrahler dar. Damit Bartagamen artgerecht gehalten werden können, brauchen sie ausreichend Wärme. Der Strahler wird innerhalb des Terrariums installiert.

In der freien Natur sind Bartagamen eher Allesfresser, denn in den natürlichen Lebensräumen ist meistens nicht viel Fressen zu finden. Daher essen sie dort Früchte oder kleine Käfer. Bei der Haltung als Haustier sollte auf eine ausgewogene Ernährung geachtet werden. Die Mischung aus pflanzlicher und tierischer Nahrung ist hierbei entscheidend. Verfüttere also an ausgewählten Tagen Lebendfutter wie Schaben oder Grillen an Deine kleinen Reptilien. Zwei bis dreimal die Woche ist vollkommen ausreichend. An den anderen Tagen reicht etwas Salat oder Gemüse zur Fütterung aus.

Wie viele Reptilien halten auch Bartagamen in der Winterzeit eine Winterruhe. Kaum sinken die Temperaturen, verfallen die kleinen Drachen in den Energiesparmodus. Dadurch, dass die Temperatur im Terrarium mechanisch geregelt wird, wollen viele Besitzer diese Phase überspringen. Ratsam ist das aber auf gar keinen Fall! Der Winterschlaf sorgt dafür, dass sich viele körpereigenen Funktionen der Bartagamen regenerieren können. So baut die Leber zum Beispiel in dieser Zeit Fett ab. Stelle dafür die Temperatur auf etwa 15 Grad und schalte die Beleuchtung für zwei bis drei Monate aus. Die Fütterung entfällt ebenfalls während dieser Periode. Beachte nach der Winterruhe, dass sich die Tiere nur langsam wieder an das Licht und die Fütterung gewöhnen.

Du möchtest noch mehr über Bartagamen erfahren? Dann stöbere doch ein wenig in unseren Ratgebern herum! Hier findest Du nützliche Beiträge zur Haltung von Bartagamen oder Tipp zur Einrichtung des Terrariums. So wirst Du im Handumdrehen zum Bartagamen-Experte.