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Trennungsangst beim Hund: Wenn Alleinsein zum Drama wird…

05.05.2023 - Lesedauer: 3 Minuten

Ein Hund liegt auf einem Teppich im Wohnzimmer.

Seid du und dein Vierbeiner auch unzertrennlich? Für Tiere wie Hunde ist die Einbindung in ein „Rudel“, die Menschenfamilie, unerlässlich für das Wohlbefinden. Die Orientierung am „Rudelführer“ – also dir – bietet dem Tier Sicherheit. Allerdings ist es praktisch unmöglich, den Hund ständig um sich zu haben. Gelassene und ausgeglichene Tiere haben grundsätzlich auch kein Problem damit, für einige Stunden allein zu bleiben. Wenn aber schon eine kurze Trennung zum Drama wird, leidet deine Spürnase an Verlustangst. Erfahre hier, was es damit auf sich hat.

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Das Leben im Rudel: Warum Hunde keine Einzelgänger sind.

Hunde sind Rudeltiere. Am wohlsten fühlen sie sich zusammen mit mehreren Artgenossen oder in Gesellschaft ihrer menschlichen Familie. Besonders wichtig ist dabei die Autorität der Hauptbezugsperson: Als Hundehalter nimmst du die Position des Alphatieres ein, das souverän die Lage im Blick hat, entscheidet, was zu tun ist und für die Sicherheit des Rudels sorgt. Das Tier verlässt sich auf dich und ist gelassen und entspannt, solange in dieser Konstellation alles in Ordnung ist. Als verantwortungsvoller Halter kennst du diese Disposition des Tieres und weißt, dass ein Hund nicht lange Zeit sich selbst überlassen sein sollte.

Manchmal geht es aber einfach nicht anders. Ob Berufstätigkeit, Anlässe, zu denen du den Vierbeiner nicht mitnehmen kannst, aber auch kurzes Warten im Auto sind Situationen, in denen das Tier eine Weile ohne seinen Menschen auskommen muss. Im Idealfall arrangiert die Spürnase sich damit und nutzt die Zeit zum Beispiel für ein ausgiebiges Nickerchen. Für weniger entspannte Hunde ist das – wenn auch nur kurzzeitige – Verschwinden ihres Menschen eine ernste Katastrophe. Plötzlich ist das Alphatier weg und das Urvertrauen erschüttert. Allerdings kannst du in vielen Fällen mit einfachen Tricks und Verhaltensregeln der Trennungsangst entgegensteuern. Lies mehr dazu in unserem Ratgeber mit dem Thema “Den Hund alleine lassen”.

Wie entsteht Trennungsangst beim Hund?

Wenn der Hund bei kurzer Abwesenheit seines Menschen ganz offensichtlich in helle Aufregung ausbricht oder verängstigt reagiert, solltest du Ursachenforschung betreiben.

Folgende Punkte könnten die Ursache sein:

  • Vorgeschichte des Hundes: Du hast deinen Vierbeiner aus dem Tierschutz geholt und kennst nicht alle Details seiner Vergangenheit? Bei ehemaligen Tierheiminsassen liegt nahe, dass der Hund durch den „Verlust“ seines ehemaligen Besitzers traumatisiert ist. Der hat das Tier seinerzeit, aus welchem Grund auch immer, einfach „verlassen“, ging fort und kam nicht wieder. Ein sensibler Hund, dessen Vertrauen auf diese Weise erschüttert wurde, kann sich nicht sicher sein, ob es beim neuen Besitzer nicht ebenso sein wird.
  • Erfahrungen im Welpenalter: Verlustängste können früh entstehen. Die erste Bindung baut ein Hund nicht zum Menschen, sondern zum Muttertier und seinen Wurfgeschwistern auf. Wenn bereits in der Prägungsphase das Urvertrauen gestört wurde, etwa durch zu frühe Trennung von der Hundefamilie, ist auch das für den Hund ein möglicher Grund für Ängste. Umso mehr „klammert“ der Hund an seinen neuen Bezugspersonen.
  • Erziehungsfehler: Überraschenderweise ist es oft der Halter selber, der die Trennungsängste bei seinem Hund hervorruft und fördert – hierzu unten mehr.

Wie äußert sich Trennungsangst beim Hund?

Trennungsängste können sich in verschiedenen Formen im Verhalten des Hundes niederschlagen. Leider bergen diese häufig auch Konfliktpotenzial mit dem Umfeld.

So kann sich die Trennungsangst deines Hundes äußern:

  • Dauerkläffen: In der Wohnung allein gelassen, fühlt sich der Hund mit verschiedenen Gefühlen konfrontiert, die er nicht an ein Gegenüber weiterkommunizieren kann. Angst, Frustration, aber auch schlicht Langeweile wird mit lautem Bellen kundgetan. Das hallt allerdings ins Leere, weil niemand darauf angemessen reagiert.
  • Zerstörungswut: Andere Hunde weichen in ihrer Frustration auf Ersatzhandlungen aus, mit denen sie die einsamen Stunden überbrücken können. Sofakissen, Schuhe, Möbel: Allerlei Hausrat kann zum Ziel werden. Das Tier sucht nach einem Ventil zum Abreagieren.
  • Unsauberkeit: Gelegentlich reagieren Hunde bei Trennungsangst auch mit Stubenunreinheit.

Welche Rolle spielt menschliches Verhalten bei der Trennungsangst von Hunden?

Liegen die Gründe für die Trennungsangst des Tieres in schlechten Erfahrungen mit Vorbesitzern oder in der Welpenzeit, sind sie begründet und nachvollziehbar. Aber oft spielt das Verhalten des Menschen eine zentrale Rolle. Unbewusst geben wir dem Tier das Gefühl, dass eine Trennung etwas sehr Bedeutsames ist. Wird mit vielen Streicheleinheiten und Trost die Abschiedsstimmung verstärkt, schaukelt sich die Anspannung beim Hund hoch. Wenn der Rudelführer tatsächlich das Haus verlässt, kommt es beim Hund zu oben beschriebenen Aktivitäten. Auch Dominanzprobleme spielen eine Rolle: Womöglich sieht der Hund nicht dich als Alphatier an, sondern hält sich selbst für den Chef im Haus. Als solcher kann er nicht dulden, dass ein rangniedrigeres Mitglied das Rudel verlässt. Geschieht dies dennoch, versetzt das den Hund in Aufregung.

Wie kann ich Trennungsangst bei Hunden vorbeugen?

Je nachdem, wo die Ursachen der Trennungsangst zu verorten sind, gibt es eine Reihe von praktikablen Gegenmaßnahmen:

  • Auslastung: Alles, was das Tier fordert, trägt zur Entspannung bei. Ein Hund, der sich beim Agility auspowern konnte, wird eine kurzzeitige Abwesenheit des Besitzers zum Ausruhen nutzen und sich ausgeglichener verhalten.
  • Artgenossen: Hunde sollten niemals über lange Strecken des Tages allein bleiben müssen. Dies sollte jedem bewusst sein, der sich einen Vierbeiner anschafft. Tritt eine Veränderung deiner Lebensumstände ein, die mehrstündige regelmäßige Trennungen unumgänglich macht, sollte dem Hund ein Artgenosse zugesellt werden.
  • Rangordnung klären: Der Hund muss akzeptieren, dass du der Anführer bist und selbst entscheidest, wann du kommst und gehst. Abwesenheitszeiten müssen als Alltags-Selbstverständlichkeit gelten.
  • Routine: Mach keinen großen Aufwand beim Verlassen des Hauses. Verabschiede dich beiläufig vom Hund und begrüße bei der Heimkehr erst nach einigen Minuten ausgiebig, auch wenn es schwer fällt, den begeisterten Vierbeiner zunächst zu ignorieren.
  • Training: Übe das Alleinbleiben Schritt für Schritt und jedes Mal etwas länger.

Auch bei Hunden mit „Vorgeschichte“ bestehen gute Erfolgsaussichten, die Verlustängste mit Verständnis und Konsequenz zu mindern.

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