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Vorüberlegungen und Tipps zur Mehrhundehaltung: Hunde zusammenführen

05.05.2023 - Lesedauer: 5 Minuten

Zwei Hunde sitzen im Hundebett.

Du bekommst von Hunden einfach nicht genug und hast dir bereits die Frage gestellt: „Wäre das nicht schön, mehrere Hunde zu halten“? Doch bevor der Zweite bei dir einzieht, solltest du einiges bedenken, denn die Mehrhundehaltung stellt Anforderungen an dich und löst vor allem auch keine bestehenden Hundeprobleme. Lies hier, wie du zu einer guten Entscheidung kommst und dich auf eine Mehrhundehaltung von mindestens zwei Vierbeinern richtig vorbereitest!

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Der Anfang: Voraussetzungen, die für eine Mehrhundehaltung notwendig sind

So verlockend für Hundeliebhaber die Mehrhundehaltung auch sein mag, mit mehr als einem Vierbeiner steigt nicht nur der Spaß mit den Hunden. Bevor du also freudig einen zweiten Mitbewohner nach Hause holst, solltest du vorab finanzielle, räumliche und zeitliche Vorbedingungen klären.

Mit einem zweiten Hund steigen:

  • Kosten für Futter, Tierarzt, Zubehör, Hundesteuer und Haftpflichtversicherung
  • Zeitaufwand für die Fellpflege und Hundeerziehung wie etwa separates Hundetraining
  • Kenntnisse in der Hundehaltung eines Rudels
  • Platzbedarf in der Wohnung und im Auto
  • Beschränkungen in der Urlaubsplanung, teure Fremdbetreuung

Außerdem solltest du folgende Punkte überdenken:

  • Räum zunächst gedanklich mit dem häufigsten Missverständnis einer Mehrhundehaltung auf: Hunde im Hunderudel beschäftigen sich nicht alleine miteinander! Der Mensch bleibt ihr wichtigster Bezugspunkt.
  • Überlege, ob du dir die Aufgaben der Mehrhundehaltung mit jemandem teilen könntest, oder demnächst alles alleine tragen müsstest. Hast du ausreichend Kraft und Zeitressourcen dafür?
  • Triff die Entscheidung pro oder kontra einen zweiten Hund möglichst emotionslos und überlege auch, was das Beste für deinen ersten Hund ist. Ist dein Hund ein Einzelgänger, der stark an dich gebunden ist? Dann könnte der Zweithund für ihn zum Problem werden.

Bei der Mehrhundehaltung muss die Chemie stimmen!

Nicht alle Hunde sind füreinander geschaffen, auch wenn Hunde grundsätzlich Rudeltiere und somit sehr kontaktfreudig sind. Ob du dich für einen Rüden oder für eine Hündin, für einen älteren oder einen Jungspund entscheidest, sollte auf deinen Ersthund abgestimmt sein.

Das Geschlecht der Hunde spielt eine große Rolle im Zusammenleben der Beiden – und deinem natürlich auch. Ein Rüde und eine Hündin können sich in der Regel schneller einleben. Sind beide unkastriert, so müssen sie während der Hitze der Hündin voneinander separiert sein, sofern du keinen Nachwuchs wünschst. Die Läufigkeit oder Scheinträchtigkeit einer Hündin macht ihre Haltung nicht immer einfach. Zwei Hündinnen können große Rivalitäten aufbauen. Ein Spaziergang mit einem Rüden und einer läufigen Hündin sollte gut trainiert sein, um aggressiven Verhalten anderen Artgenossen gegenüber vorzubeugen. Das gilt erst recht, wenn du zwei läufige Hündinnen führst.

Ein Junghund kann einem Senior Lebensfreude zurückgeben, er kann ihn aber auch enorm überfordern und selbst ständig unterfordert sein. Genauso wie ein behinderter Hund sich wunderbar an einem gesunden orientieren könnte, so kann der Zweithund sowohl ältere als auch behinderte Hunde mobben.

Gut zu wissen: Hundeexperten gehen von einem optimalen Altersunterschied von ca. drei Jahren aus, damit sich die Hunde in ihren Entwicklungsphasen nicht behindern oder negativ beeinflussen.

Extreme Größen- und Rassenunterschiede können schließlich dazu führen, dass der größere Hund den kleineren gar nicht als seinen Artgenossen akzeptiert oder ihn sogar (ungewollt) verletzt. Ein gemütlicher Charakter wird mit einem stürmischen Hund nicht gut zurechtkommen, hingegen ein dominanter und ein ängstlicher Hund gute Partner werden können.

Drei Regeln für ein Hunderudel:

Wenn du einen neuen Hund zu deinem bisherigen Einzelhund hinzunimmst, dann sollte das keine Hauruck-Aktion sein. Nimm dir hierfür am besten Urlaub, denn um die Hunde zusammenzuführen, brauchst du  Zeit für die notwendigen Anschaffungen und innere Ruhe, um dich intensiv mit deinem Rudel auseinanderzusetzen.

Regel Nr. 1: Liebe geht durch die Nase und hört beim Fressen auf

Hunde entscheiden, wer Freund und wer Feind ist – und das geschieht über den Geruch. Bring daher eine Decke oder Spielzeug des anderen Hundes schon vorher in dein Zuhause und gib auch dem anderen Hund etwas zum Schnuppern mit. Auf diese Weise können beide Hunde sich im Vorfeld mit dem Duft des jeweils anderen vertraut machen. Sorge für separate Schlafplätze und für weit auseinander platzierte Fress- und Wassernäpfe.

Regel Nr. 2: Kennenlernen auf neutralem Boden

Das erste Treffen der beiden Hunde sollte auf einem neutralen Boden geschehen. Optimal ist ein ablenkungsarmer und abgezäunter Ort. Für die Zusammenführung brauchst du einen Helfer, der den neuen Hund führt. Gut sozialisierte und folgsame Hunde können ohne Leine Kontakt aufnehmen. Im Zweifelsfall benutzt du für beide Schleppleinen, damit du sie notfalls zurückholen kannst. Geh solange mit ihnen spazieren, bis sich ihre Aufregung ganz gelegt hat. Bevor der neue Hund die Wohnung betritt, solltest du alle Futterreste und herumliegendes Spielzeug wegräumen, damit es beim ersten Besuch keine Rangeleien um Besitztümer gibt. Beim Betreten der Wohnung geh mit dem neuen Vierbeiner voran, während dein Helfer mit dem Ersthund wartet. Lass den Neuling das Zuhause gründlich erkunden und bitten dann den Helfer mit deinem Hund dazu.

Bewahre Geduld: Es kann unter Umständen mehr als zwei Wochen dauern, bis die Hunde sich eingelebt haben und ohne Aufsicht bleiben können.

Regel Nr. 3: Die Rangordnung klärst du

Nimm Abstand von der überkommenen Einstellung „Das regeln die Hunde unter sich“, denn nicht der dominante Hund hat das Sagen, sondern du als das „Leittier“ des Rudels.

Beobachte genau, wie sich die Rangordnungsverhältnisse entwickeln. Akzeptiere die dominante Position eines Hundes nur, sofern das Rudel nicht darunter leidet. Mach deinen Hunden klar, was du nicht duldest und sorge für Entspannung, indem du klare Regeln aufstellst, die für alle gelten und keinen bevorzugen. Meistens reichen schon kleine Korrekturen, beispielsweise wenn ein auf Spielen fixierter Hund einen Ruhesuchenden terrorisiert. Dann übernimmst du einfach eine Zeit lang die Rolle des Spielkameraden oder sorgst dafür, dass der aktive Hundepart den anderen zufriedenlässt.

Zwei, drei, vier Hunde … wenn das Rudel wächst

Willst du mehr als zwei Hunde halten, wiederholen sich diese Schritte. Dann geht es allerdings darum, dass dein bestehendes Rudel den Neuankömmling akzeptiert, was sich unter Umständen schwieriger gestalten kann, aber nicht muss. Bist du dir unsicher, weiß ein erfahrener Hundetrainer die Situation einzuschätzen und zu unterstützen.

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