Neue Mitbewohner: Die Kaninchen ziehen ein!
05.05.2023 - Lesedauer: 2 Minuten
Kaninchen stammen nicht wie häufig angenommen vom Hasen, sondern vom Wildkaninchen ab, das in komplexen Sozialverbänden lebt. Daher eigenen sich die possierlichen Langohren keinesfalls für die Einzelhaltung – zwei Tiere sind das Minimum. Lies hier, was du bei der Anschaffung von Kaninchen beachten musst.
Partnerwahl! Die Fruchtbarkeit von Kaninchen ist legendär – lass daher in gemischten Gruppen Rammler vor der Geschlechtsreife (achte bis zehnte Lebenswoche) kastrieren. Neben der Vermehrung unterbindest du so auch Revierkämpfe. Doch auch in Weibchengruppen kann es zu Unverträglichkeiten kommen. Entscheidest du dich für zwei Kaninchen, ist daher die Vergesellschaftung eines Weibchens mit einem kastrierten Rammler ideal. Achte darauf, dass die Tiere etwa gleichalt sind. Bei guter Pflege können Kaninchen ein Alter von sieben bis elf Jahren erreichen, wobei kleinere Rassen älter werden als große. Die Rassevielfalt ist enorm: 88 Rassen in 350 Farbschlägen sind allein in Deutschland registriert. Übrigens: Die Vergesellschaftung von Kaninchen mit Meerschweinchen ist nicht artgerecht und sollte unbedingt vermieden werden. Häufig tolerieren die Tiere zwar einander, doch sie können nicht wie Artgenossen miteinander kommunizieren, sondern sind vielmehr gemeinsam einsam.
Die agilen Kaninchen haben einen großen Bewegungsbedarf – eine reine Käfighaltung ist strikt abzulehnen. Grundlegend ist die Innen- und Außenhaltung sowie eine Mischform möglich. Das Gehege besteht aus zwei Komponenten: einem geschützten Rückzugsort und einem Freilauf, der idealerweise jederzeit zugänglich ist. Als Rückzugsort eignet sich ein Käfig mit einer hygienischen Plastikwanne und einem vergitterten Aufbau. Die Mindestmaße für den Rückzugsort für zwei Kaninchen betragen 150 mal 60 Zentimeter bei einer Käfighöhe von 50 Zentimetern. Für jedes weitere Tier kommt die Hälfte an Fläche hinzu. Der Freilauf sollte bei einer Dauerhaltung für zwei Kaninchen idealerweise 6 m² betragen und für jedes weitere Tier m 20 % vergrößert werden. In der Wohnung kann so z.B. ein schönes Kaninchenzimmer entstehen. Unbedingt muss hier darauf geachtet werden, dass der Freilauf in der Wohnung „kaninchensicher“ ist, also alle für das Kaninchen gefährlichen Gegenstände entfernt oder abgesichert werden. In der Außenhaltung freuen sich Kaninchen über einen großen abgezäunten Freilauf im Garten.
Der perfekte Rückzugsort
- Ein Schlafhaus pro Tier als Ruhe- und Versteckmöglichkeit
- Heuraufe
- Futternäpfe
- Nippeltränke
- Hohe Unterwanne mit Heu und Stroh zum Buddeln
- Unterstreu aus Pellets und Einstreu, z. B. aus pfotenfreundlichen Papierflocken
- Zwei Zugänge, damit die Tiere sich aus dem Weg gehen können
- Standort innen: ruhiger Raum, Zimmerecke, ohne Zugluft und direktes Sonnenlicht
- Standort außen: witterungsgeschützt und raubtiersicher, Schattenplatz
- Achtung: Kaninchen sind äußerst hitzeempfindlich!
Gestalte den Freilauf abwechslungsreich und kaninchensicher: Unterstände mit erhöhten Liegeflächen als Ausguck, Strukturelemente wie Baumscheiben, Äste, Rampen, Röhren und Möglichkeiten zum Scharren und Buddeln lassen das Kleintierherz höher schlagen. Im Handel erhältlich: Gut strukturierte Gehege auf verschiedenen Ebenen mit integriertem Ruheplatz und Freilauf.
Was noch zur Grundausstattung gehört
- Eine Transportbox pro Tier
- Genügend Zaunteile zum Abzäunen des Freilaufs (falls kein ganzes Kaninchenzimmer zur Verfügung steht)
- Futter: Heu, Trockenfutter, Frischkost – lies hierzu unseren Ernährungs-Flyer
- Einstreu: Pellets als feuchtigkeitsbindende Unterschicht, Stroh und eine Möglichkeit zum Buddeln (z.B. Buddelkiste)
- Fellbürste, ggf. Zupfbürste
- Krallenschere