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Kaninchen im Außengehege: So gestaltest du Freilauf und Kaninchenstall

26.04.2024 - Lesedauer: 6 Minuten

Zwei Kaninchen befinden sich im Kaninchengehege

Saftiges Wiesengrün, jede Menge Licht, Luft und Sonne – in einem Außengehege fühlen Kaninchen sich am wohlsten.

In der freien Natur verbringen Kaninchen den ganzen Tag damit, ihre Umgebung auf der Suche nach Nahrung zu erkunden: Ihr schneller Stoffwechsel und die Biologie ihrer Verdauung sorgen dafür, dass die Langohren ständig vor sich hin mümmeln. Ganz klar, dass eine reine Käfighaltung in der Wohnung dem Bewegungsdrang und der Neugier der Tiere nicht gerecht wird und daher nicht infrage kommt. Kaninchen brauchen eine Freilaufmöglichkeit – am besten draußen auf einer kaninchensicheren Wiese. Hast du einen eigenen Garten, solltest du deinen Kaninchen ein Außengehege spendieren, in dem sie jede Menge Auslauf und spannende Umweltreize haben.

Kann ich Kaninchen im Sommer draußen halten?

Kaninchen kannst du das ganze Jahr über draußen halten. Dafür brauchst du nur einen winterfesten Kaninchenstall, der die Tiere zuverlässig vor Kälte und Nässe schützt. Aber auch wenn du deine Kaninchen im Winter in der Wohnung hältst, zum Beispiel in einem Kaninchenzimmer, kannst du ihnen ein Außengehege bauen, in dem sie die warmen Monate verbringen können. In diesem Fall siedelst du deine Kaninchen in ihr Außengehege um, wenn die Temperaturen sich um die 15 Grad Celsius einpendeln. Liegen sie darunter, ist die Erkältungsgefahr durch den starken Temperaturunterschied zu hoch, liegen sie weit darüber, kann die starke Sonneneinstrahlung Stress für die Tiere bedeuten. Nach einigen Tagen bei 15 Grad Celsius haben sie sich an die Außenbedingungen angepasst. Grundsätzlich wird Kaninchen schnell zu warm, daher sind viel Schatten und kühle Ecken Pflicht!

Was brauchen Kaninchen im Außengehege?

Ein Kaninchen-Außengehege besteht aus zwei Elementen: einer Schutzhütte – einem Kaninchenstall – und einer kaninchensicheren Umzäunung, dem Freilauf. Die Schutzhütte muss für deine Kaninchen jederzeit frei zugänglich sein. Damit sie bei Regen Schutz spendet, ist ein wasserdichtes Dach Voraussetzung. Stell die Schutzhütte nicht unmittelbar auf den Boden, sondern etwas erhöht, zum Beispiel auf ein paar Betonsteine. Über eine gesicherte Rampe ist sie für deine Kaninchen leicht zu erreichen.

Achte darauf, dass das Außengehege für deine Kaninchen nicht den ganzen Tag in der prallen Sonne liegt. Sie müssen jederzeit die Möglichkeit haben, einen schattigen Bereich aufzusuchen, der allen Tieren ausreichend Platz bietet. Auch für abwechslungsreiche Beschäftigungsmöglichkeiten in Form von Buddelecken, Röhren, Verstecken oder auch kaninchengerechten Spielzeugen wie Heubälle musst du sorgen.

Wie groß sollte mein Außengehege für Kaninchen sein?

Der Freilauf muss viel Platz zum Hoppeln, Buddeln und Austoben bieten: Sechs Quadratmeter sind das Minimum für ein Kaninchenpaar; für jedes weitere Tier im Gehege muss die Fläche um mindestens 20 Prozent erweitert werden – mehr ist natürlich besser. Ins Freigehege gehört auch eine Futter- und Trinkstelle. Sie sollte überdacht sein und auf einem erhöhten Holzboden liegen – so ist sie sicher vor Nässe. Neben Näpfen für frisches Grünfutter und Wasser bringst du eine Heuraufe unter der überdachten Futterstelle an, in der du täglich frisches Heu anbietest. Auch eine Nippeltränke kannst du dort als alternative Trinkstelle anbringen, falls der Napf verunreinigt und umgeworfen wurde.

Die Schutzhütte muss trocken, zugluftsicher, gut isoliert und raubtiersicher sein. Am besten ist es, wenn sie eine erhöhte Ebene zum Spielen und Verweilen und darunter mehrere kleine Schlafkammern hat. Clever ist, wenn der Eingang leicht versetzt ist – so gelangt keine Zugluft in die Schutzhütte. Sie muss allen deinen Tieren Platz bieten – auch wenn sie sich alle gleichzeitig zurückziehen wollen. Ein Hohldach beziehungsweise freier Luftraum über dem Flachdach verhindert im Sommer einen Hitzestau.

Kaninchen im Garten
Wogegen muss ich mein Außengehege für Kaninchen sichern?

Wenn du das Außengehege für deine Kaninchen selbst baust, kannst du bereits bei der Auswahl des Materials und des Standorts die bestmögliche Gehege-Sicherheit gewährleisten.

So sicherst du dein Kaninchen-Außengehege

  • Witterungsschutz: Bring an zwei Seiten des Außengeheges zur Wetterseite hin einen Windschutz an.
  • Vergitterung: Das Gitter muss kaninchensicher sein. Punktverschweißter, verzinkter Volierendraht ist als Meterware erhältlich. Achte auf eine ausreichende Maschenstärke. Das Gitter oder der Draht müssen dem Nagetrieb der Gehege-Bewohner standhalten und auch stabil und fest montiert sein, damit kein Einbruch von außen durch Katzen, Hunde oder Marder erfolgen kann. Zwei Zentimeter Abstand zwischen den Gittern oder Maschen sind ideal. Ungeachtet der Warenbezeichnung eignet sich sogenannter Kaninchendraht nicht als dauerhafte Gehege-Umzäunung: Dieses Material ist in der Regel zu dünn und aufgrund seiner Maschenstruktur schnell durchgenagt.
  • Sicherung nach oben: Auch den oberen Bereich des Geheges solltest du nach Möglichkeit vergittern oder zumindest mit einem straff gespannten Geflügelnetz abdecken, um Greifvögel abzuhalten.
  • Grenze nach unten: Kaninchen sind emsige Buddler und können in erstaunlich kurzer Zeit Zäune untergraben. Um das zu vereiteln, kannst du vor der Anlage eines selbst gebauten Außengeheges Maschendraht einige Zentimeter tief im Boden verlegen und die Außengitter ein Stück weit versenken oder längs der Umzäunung eine Umrandung aus Steinen anlegen, die den Tieren das Buddeln an diesen Stellen erschwert.
  • Ungefährliches Terrain: Innerhalb des Geheges sollen die Kaninchen sich sicher bewegen können. Achte darauf, dass die Tiere beim Graben nicht etwa auf unterirdisch verlege Schläuche oder Leitungen stoßen und sich keine kaninchengefährlichen Pflanzen in Reichweite befinden.
  • Sicherer Standort: Zur Sicherheit der Tiere sollte das Kaninchengehege sich, wenn machbar, ständig in deinem Blickfeld befinden (zum Beispiel vom Fenster aus), aber möglichst nicht von der Straße her einsehbar sein, sodass die Anwesenheit von Kaninchen auf dem Grundstück für Unbefugte nicht sofort offensichtlich ist und auch nicht das Interesse von passierenden Hunden erregt.
Wie richte ich mein Kaninchen Außengehege abwechslungsreich ein?

Kaninchen lieben Unterschlüpfe und Verstecke. Du kannst zum Beispiel Ruhehäuschen, Unterstände, Rascheltunnel, Weidenhäuschen oder Korkröhren im Freilauf verteilen. Die Langohren nutzen aber auch gerne natürliche Gegebenheiten, wie zum Beispiel Baumstümpfe oder Wurzeln. Wenn du Tonröhren eingräbst, werden sie als Tunnel und zum Verstecken verwendet, und der entstandene Erdhügel wird gleich zum Ausguck umfunktioniert. Denn auch das mögen die vorsichtigen Tiere gern: den Überblick behalten. Wippen, Rampen, Hängebrücken und Äste zum Beknabbern und Darüberspringen machen den Freilauf zum Abenteuerspielplatz für deine Kaninchen. Jetzt gibt es noch eine Sache, die in keinem Kaninchenfreilauf fehlen darf: eine Buddelkiste mit feinem Sand oder Erde! Im Herbst kannst du sie zur Abwechslung auch mit Laub befüllen. Das Durchwühlen macht deinen Kaninchen einen Riesenspaß!

Welche Pflanzen passen in mein Kaninchen-Außengehege?

Pflanzen sind wichtig im Außengehege – sie strukturieren den Freilauf, bieten natürliche Versteckmöglichkeiten, werden gern beknabbert und spenden Schatten. So kann beispielsweise eine Nussbaumhecke entlang des Freilaufs gepflanzt werden, die auch noch für Witterungsschutz sorgt. Büsche wie Haselnuss, Weide oder klein wachsende Obstbäume eigen sich ideal als Bepflanzung im Freilauf. Im unteren Bereich kannst du sie, wenn nötig, mit Maschendraht gegen Fraßschäden schützen. Selbst wenn du einen großen Baum im Garten hast, kannst du den Freilauf um den Baum herum bauen. Allerdings musst du darauf achten, dass weder Laub noch andere Pflanzenbestandteile für deine Kaninchen giftig sind.

Welcher Untergrund eignet sich für mein Kaninchen-Außengehege?

Als Untergrund für den Freilauf eignen sich Erde, Sand und Rasen, sodass deine Kaninchen nach Herzenslust graben können und sich auf weichem Boden bewegen – reine Steinflächen oder Bodenfliesen tun den empfindlichen Pfoten nicht gut. Achte darauf, dass der Boden des Geheges so trocken wie möglich ist. Dabei hilft dir Bodeneinstreu, zum Beispiel aus Buchenspänen, Stroh, Spielkastensand, Weichholzgranulat oder Erlebnisüberstreu. Toller Nebeneffekt: Unterschiedliche Bodenstrukturen wirken anregend und können das Abwetzen der Krallen begünstigen.

Ein fertiges Kaninchen-Außengehege kaufen oder selbst bauen – was ist besser?

Du bist handwerklich geschickt und hast Spaß daran, etwas zu bauen, das genau in deinen Garten passt? Toll! Dann dürfen deine Kaninchen sich sicher bald über ein XXL-Kaninchen-Außengehege der Luxusklasse freuen! Bevor du dich auf den Weg zum Baumarkt machst, musst du dir überlegen, ob deine Kaninchen in Zukunft ganz nach draußen ziehen sollen, oder ob du ihnen ein reines Sommerhaus baust. Lies gern in unserem Ratgeberbeitrag, wie du deinen Kaninchenstall winterfest machst.

Wenn du ihnen ein festes Außengehege baust, in denen sie nur die Sommermonate verbringen, musst du vor allen Dingen drauf achten, dass deine Kaninchen ausreichend Schatten finden, ohne Zugluft abzubekommen. Denn Kaninchen vertragen in der Tat Kälte besser als große Hitze.

Aber egal ob du ein winterfestes Außengehege oder ein reines Sommergehege baust, wir empfehlen dir ein durch eine Tür begehbares Außengehege einzurichten. Das erleichtert dir nicht nur die  Pflege und das Versorgen deiner Lieblinge, sondern ist auch von Vorteil, wenn du das Freigehe oder die Schutzhütte sauber machst. Du hast zwei linke Hände? Keine Sorge, im Handel findest du komfortable Fertiglösungen in allen Größen.

Wann ist es zu warm für Kaninchen?

In der Natur sind Wildkaninchen dämmerungsaktiv und meiden die pralle Sonne. Wird es ihnen zu warm, ziehen sie sich in ihre kühlen Erdbauten zurück. Kaninchen können nicht schwitzen und durch ihren Pelz kaum Wärme abgeben. Eine wichtige Rolle bei der Regulierung der Körpertemperatur spielen ihre schönen, großen Langohren. Am wohlsten fühlen die Tiere sich bei Temperaturen um die 18 Grad Celsius. Ab 24 Grad Celsius musst du für Schatten und Abkühlung sorgen.

Video: Kaninchen im Außengehege
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