Die (veraltete) Bezeichnung für die Papageienkrankheit lautet „Psittakose“, weil ein Papagei Überträger der ersten medizinisch dokumentierten Infektion war. Diese Krankheit wird aber nicht ausschließlich durch Papageien verbreitet, sodass man heute korrekterweise von einer Ornithose – einer „Vogelkrankheit“ – spricht. Es handelt sich um eine hochansteckende, meldepflichtige Krankheit, da sie als Zoonose nicht nur auf geflügelte Patienten beschränkt ist, sondern auf Menschen überspringen kann.
Ansteckungsgefährdet sind vorrangig Personen mit anfälligem Immunsystem, Schwangere und sehr junge oder alte Menschen. Bei diesen äußert sich die Tierseuche ähnlich wie eine schwere Grippeerkrankung mit besonderer Belastung der Bronchien. Übertragen wird die Krankheit durch mit Chlamydien infizierte Vögel. Die Infektion mit der Papageienkrankheit erfolgt durch Tröpfchen-, Schmier- oder Kontaktinfektion mit Kot oder anderen Ausscheidungen, Vogelsand oder Federstaub. Ornithose-Infektionen sind bei Menschen extrem selten, in Deutschland wurden in den letzten Jahren nur wenige Fälle gemeldet. Hauptsächlich betroffen waren Mitarbeiter von Geflügelzuchten. Viel verbreiteter ist die Krankheit innerhalb von Vogelpopulationen und bei Heimtieren. Das Tückische: Die Ornithose kann sich beim Vogel unspezifisch durch alle möglichen Symptome äußern. Dazu zählen Bindehaut- und Gehirnentzündungen, Schnupfen, Durchfall und Atemwegsprobleme.
Die Papageienkrankheit lässt sich beim Menschen durch eine Blutanalyse, beim Vogel durch einen Lidabstrich der Augen diagnostizieren. Falsch oder unbehandelt kann die Ornithose für Mensch und Tier tödlich ausgehen. Rechtzeitig erkannt, lässt sich die Krankheit heute mit Antibiotika erfolgreich behandeln.