Der Tierarzt nimmt vor der Behandlung des erkrankten Kaninchens zunächst einen Abstrich, um eingrenzen zu können, welche Spielart einer Erkältungskrankheit vorliegt. Dazu werden ferner die Lungen des Tieres abgehört und gegebenenfalls ein Röntgenbild des Brustkorbs angefertigt. Ist die Ursache ermittelt und als Kaninchenschnupfen erkannt, spült der Tierarzt als ersten Behandlungsschritt Augen und Nasenöffnungen und appliziert antibiotikahaltige Augentropfen. Parallel dazu wird er ein Breitbandantibiotikum verabreichen. Die Antibiotika sollen die bakteriellen Erreger abtöten beziehungsweise ihre Ausbreitung vermindern. Antibiotikagaben müssen Sie, je nach Verordnung, gewissenhaft teils über mehrere Wochen verabreichen.
Um die Behandlung zu unterstützen und Begleitsymptome zu behandeln, ist eine Ergänzung der Nahrung durch Vitamine anzuraten, vorzugsweise in Form von Grünfutter und Kräutern wie Spitzwegerich, Thymian und Kamille. Wichtig dabei: Kaninchen mit Atemwegserkrankungen haben nur einen eingeschränkten Geschmackssinn und verminderten Appetit; auch die instinktive Unterscheidung zwischen Gift- und bekömmlichen Pflanzen ist gestört. Bieten Sie Ihrem Mümmler besonders hochwertiges, stark duftendes Futter. Ebenfalls bewährt haben sich Inhalationen mit ätherischen Ölen von Thymian, Fenchel und Kamille. Setzen Sie das Kaninchen dazu in eine gut mit Heu ausgestattete Transportbox oder einen Käfig und stellen den heißen Aufguss vor die geschlossene Tür. Box und Schüssel bedecken Sie so mit einem Tuch, dass ein Lüftungsspalt frei bleibt: So kann das Kaninchen täglich mehrfach einige Minuten die Dämpfe inhalieren.
Wenn der Kaninchenschnupfen nicht nachweislich durch einen Neuzugang, auf Umwegen über den Menschen oder kontaminierte Objekte eingeschleppt wurde, sollten Sie außerdem dringend überprüfen, ob Ihre Kaninchenhaltung Schwachstellen aufweist. Das kann bereits eine bislang unentdeckte Zugluftstelle im Gehege sein.