Für Ihr Kaninchen als Heimtier sind also grundsätzlich nur die Myxomatose- und RHD-Impfungen wichtig. Zu beachten ist, dass diese nicht gleichzeitig, sondern mit einigen Wochen Abstand verabreicht werden, es sei denn, es kommt ein Kombi-Impfstoff zum Einsatz. Der Impfschutz soll, je nach verwendetem Serum, jährlich oder halbjährlich aufgefrischt werden. Damit dabei die Übersicht auch bei einem Tierarztwechsel gewahrt bleibt, bekommt Ihr Kaninchen einen Impfpass, in dem der Tierarzt genau vermerkt, welche Stoffe er wann verabreicht hat. Interessanterweise scheint es so zu sein, dass die von vielen Herstellern angegebenen Zeitspannen für den jeweiligen Impfschutz sehr knapp bemessen sind und die Schutzwirkung in Wirklichkeit noch länger anhält; um das fundiert zu belegen, fehlen allerdings klinische Studien. Die dürftige Forschung zu Kaninchenimpfungen ist unter Medizinern und Tierhaltern ein viel diskutierter Punkt. Sie sollten daher Ihren Tierarzt dazu befragen, ob eine jeweils halbjährliche Nachimpfung zwingend nötig ist, solange keine akute Seuchengefahr in Ihrer Gegend vorliegt. Wichtig ist zudem, dass nur gesunde Kaninchen geimpft werden: Der Impfung sollte auf jeden Fall eine Untersuchung des Allgemeinzustands und eine Kotprobe vorangehen. Erkrankungen zum Zeitpunkt der Impfung können den Schutz reduzieren oder gar zu einem sogenannten „Impfdurchbruch“ führen, bei dem das Serum gerade jene Krankheit hervorruft, gegen die geimpft wurde, da das Immunsystem zu schwach für die Bildung von Antikörpern ist.