Chinesischer Schopfhund: fröhliche Mini-Spürnase mit extravagantem Look
05.05.2023 - Lesedauer: 4 Minuten
So klein und zierlich er ist: Der chinesische Schopfhund ist ein Rassehund von robuster Natur. Besonderer Beliebtheit erfreut sich der nackte oder nur dünn behaarte Hund bei Hundefreunden, die wenig Platz haben und dennoch die Gesellschaft einer anhänglichen Fellnase nicht missen möchten. Mit seiner unkomplizierten, menschenbezogenen Art erobert der exotische Kleinhund die Herzen im Sturm. Allerdings sind viele Details zu beachten, damit das Tier sich wohlfühlt.
Obwohl er seine Nationalität im Namen führt – zweifelsfrei geklärt ist der Ursprung des Schopfhundes nicht. Allerdings fand bereits im 12. Jahrhundert v. Chr. nachweislich in China die systematische Zucht der kleinen Tiere statt, damals als Jagd- und Wachhunde. An Bord von Schiffen gelangten die Chinesischen Schopfhunde auf alle Kontinente und waren beispielsweise Anfang des vergangenen Jahrhunderts in den USA auf Hundeshows en vogue. Die Anerkennung der Rasse durch den internationalen Hundezucht-Dachverband FCI erfolgte hingegen erst in den 1980ern.
Chinesische Schopfhunde sind liebenswerte Vierbeiner von sanftem Wesen. Sie können aber auch den Schalk im Nacken haben: Clever und verspielt geben sie sich ihren vertrauten Menschen gegenüber als kleine Entertainer. Die Fellnase neigt weder zur Dominanz noch hat sie Starallüren. Laut Rassestandard soll ein Chinesischer Schopfhund ausdrücklich ein fröhliches Wesen ohne bösartige Tendenzen aufweisen. Der Hund kennt sein Revier und seine Verantwortung als Wächter seines Rudels genau und meldet Fremde zuverlässig, ohne zum Kläffen zu neigen.
Für einen chinesischen Schopfhund ist Platz in der kleinsten Hütte. Durch sein handliches Format eignet sich der Mini für die Haltung in einer Etagenwohnung. Trotzdem darf die Bewegung nicht zu kurz kommen. Beschäftige dich mit dem Hund und gönn ihm ausgiebige Spieleinheiten und Spaziergänge. Auch Hundesport wie Agility mögen viele der flinken Kleinhunde. Da der Chinesische Schopfhund zu gleichen Teilen mit Intelligenz und Will to please (dem Drang, zu gefallen) ausgestattet ist, verlaufen Erziehung und Training zumeist unkompliziert.
Auf der Hand liegend ist, dass der Chinesische Schopfhund empfindlich auf die Witterung reagiert, im Sommer zu Sonnenbrand neigt und im Winterhalbjahr erhöhte Erkältungsgefahr droht. Schütz den Vierbeiner mit einem Hundemantel. Als Schlafplatz schätzen viele Chinesische Schopfhunde Haustierhöhlen, in die sie sich hineinkuscheln können. Bei der Ernährung gilt es zu berücksichtigen, dass der Hund im Vergleich zu ähnlich großen Artgenossen etwas mehr Energiezufuhr benötigt.
Die Pflege des chinesischen Schopfhundes fällt aufwendiger aus als bei Kurzhaarhunden. Die Haut muss regelmäßig mit einer geeigneten Pflegecreme versorgt und das Haar – vor allem am Kopf – gebürstet und auf eine Länge gestutzt werden, die den Hund nicht in der Sicht behindert. Die Haut sollte stets sorgfältig auf Kratzer untersucht und diese sofort desinfiziert werden.
Chinesische Schopfhunde, besonders die haarlosen Varianten, haben häufig Probleme mit dem Gebiss. Das liegt daran, dass die für Haare und Zähne maßgeblichen Gene gekoppelt sind. Ebenfalls können Probleme mit Witterungen, Sonnenbrand, Hauterkrankungen und Allergien auftreten. Eine weitere Disposition besteht für Linsenverlagerungen des Auges mit daraus resultierendem Star. Verantwortungsvolle Züchter bemühen sich darum, Gesundheitsrisiken zu vermeiden, etwa indem Zuchttiere mit Gentests auf Anlagen zu vererbbaren Krankheiten untersucht werden. Kauf deinen Chinesischen Schopfhund daher ausschließlich bei einem seriösen Züchter. Der Verband für das deutsche Hundewesen (VDH) hält zu deiner Information Adresslisten bereit.
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SteckbriefChinesischer Schopfhund
Rasse | Chinesischer Schopfhund |
Herkunft | China (Patronat: Großbritannien) |
Klassifikation | Gesellschafts- und Begleithunde |
Größe | 23 bis 33 Zentimeter |
Gewicht | 2,3 bis 5,4 Kilogramm
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Körperbau | zwei Typen: „Deer“ (zart und schlank), „Cobby“ (kräftig-gedrungen); langer Hals, tiefe, breite Brust |
Augen | groß, weit auseinanderstehend |
Ohren | groß, hochstehend, mit den namensgebenden Haarschöpfen |
Fell und Farbe | Nackthund („Hairless“) oder mit schleierartigem, dünnem Haar und Unterwolle („Powder Puff“); Haarbüschel an Ohren, Kopf, Pfoten und Beinen in Schokoladenfarben, Schwarz, Creme, Blau, Apricot |
Besonderheiten | kein „Hundegeruch“ |
Charakter | sanft, clever, verspielt, treu |
Pflege | aufwendige Hautpflege |
Gesundheit | Veranlagung zu Problemen mit Zähnen und Augen |
Das 1999 im Auftrag der Bundesregierung und unter Mitwirkung des Deutschen Tierschutzbundes erstellte „Qualzuchtgutachten“ empfiehlt ein Zuchtverbot für haarlose, extrem kurzköpfige Zuchtformen (sog. brachycephale Rassen) und weitere, bei denen Extreme im Körperbau (sehr langer Rücken, stark verkrümmte Beine, Wirbelsäulenveränderungen, übermäßiges Fellwachstum usw.) ein gesundes Leben unmöglich macht. Die Haarlosigkeit des Chinesischen Schopfhundes wird durch ein Defektgen erzeugt, das ebenfalls andere Defekte wie eine weitgehende Zahnlosigkeit mit sich bringen kann.
Als verantwortungsvoller Tierhalter, der natürlich viel Wert auf ein gesundes, unbeeinträchtigtes Leben seines Vierbeiners legt, sollten diese Hinweise bei der Entscheidung für eine geeignete Rasse unbedingt ebenso Berücksichtigung finden, wie die Frage nach hervorragenden Charaktereigenschaften.
Quellen:
www.bundestieraerztekammer.de/tieraerzte/qualzuchten/Qualzuchtgutachten.pdf
www.tierschutzbund.de/information/hintergrund/heimtiere/qualzucht/