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Blaualgen im Aquarium – Ursachen, Folgen und Behandlung

05.05.2023 - Lesedauer: 4 Minuten

Ein Aquarium

Glibberige, grün-blaue Beläge auf Deko, Pflanzen und Bodengrund: Blaualgen haben die Herrschaft im Aquarium übernommen. Sie vermehren sich explosionsartig und gefährden sogar den Fischbesatz. Es besteht dringender Handlungsbedarf! Um zu wissen, was zu tun ist, lohnt eine Ursachensuche. Denn Blaualge ist nicht gleich Blaualge. In vielen Fällen hilft aber ein Geheimrezept: die Dunkelkur.

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Was sind Blaualgen?

Blaualgen sehen zwar optisch aus wie Algen, sind aber biologisch betrachtet gar keine Algen, sondern Bakterien oder genauer „Cyanobakterien“. Es gibt etwa 2000 verschiedene Arten von „Cyanos“, die alle eines gemeinsam haben: Sie betreiben Photosynthese und benötigen Licht zum Wachsen.

Blaualgen sind überall auf der Welt zu finden. Ihre Sporen befinden sich für uns unsichtbar in der Luft. Deshalb lassen sich auch in jedem Aquarium Blaualgen nachweisen. Sie sind ein Teil des natürlichen Milieus und bleiben fürs menschliche Auge unsichtbar. Zum Problem werden sie erst dann, wenn sie sich explosionsartig vermehren.

Sind Blaualgen gefährlich?

Viele Cyanobakterien-Arten bilden sogenannte Toxine. Diese Giftstoffe werden aus der Blaualgen-Matte ins Wasser freigesetzt. Einige Fische wie Saugwelse oder auch Garnelen nehmen sie sogar direkt auf, wenn sie den Aufwuchs an Pflanzen und Deko abgrasen. Es gibt Hinweise, dass ein starker Befall für den Fischbesatz gefährlich werden kann. Gleiches gilt für die Pflanzen: Von Blaualgen bedeckt können sie keine Photosynthese betreiben und werden zugleich von deren Toxinen vergiftet. Es kann zum großen Pflanzensterben kommen, wenn die Beläge nicht entfernt werden.

Welche Ursachen hat die Blaualgen-Plage?

In einem stabil laufenden Aquarium haben Blaualgen keine Chance. Sie leben in Konkurrenz zu den Aquarienpflanzen. Solange diese wachsen und vor allem den Nährstoff Nitrat aus dem Wasser verbrauchen, können sich keine Blaualgen-Teppiche bilden. Sichtbares Blaualgenwachstum ist immer ein Anzeichen, dass im Becken etwas nicht stimmt. Das kann zum Beispiel ein verstorbener und nicht entfernter Fisch sein oder ein Nährstoffmangel, welcher es den Pflanzen unmöglich macht, richtig zu gedeihen. Fehlt es beispielsweise an Eisen oder Kupfer, so können die Pflanzen das entstehende Nitrat nicht mehr verarbeiten. Die Cyanobakterien nutzen die Gunst der Stunde und breiten sich schlagartig aus.

Weitere mögliche Ursachen sind eine zu starke (oder zu schwache) Beleuchtung, ein nicht korrekt arbeitender Filter, ein vor sich hin gammelnder Bodengrund oder Überdüngung. Eine zu geringe oder zu starke Wasserströmung kann ebenso ursächlich sein wie eine zu hohe (oder geringe) Kohlendioxid-Konzentration, Überbesatz oder Überfütterung. Es ist im Einzelfall oft nicht einfach, die Gründe für die Blaualgen-Plage auszumachen.

Wie helfen Wassertests bei der Suche nach der Ursache?

Hochwertige Tröpfchen-Tests gehören zur Grundausstattung eines Aquarianers. Treten Blaualgen auf, so kommen diese Wassertests schnellstmöglich zum Einsatz. Wichtige Werte wie Nitrat, Nitrit, Phosphat, Kohlendioxid und die Spurenelemente wie Kupfer und Eisen geben Aufschluss über den Zustand des Gleichgewichts im Becken. Zu einer Blaualgenplage kann es immer dann kommen, wenn die Werte aus dem Gleichgewicht sind. Das kann zum Beispiel ein ungünstiges Verhältnis zwischen Nitrat und Phosphat sein.

Wie lassen sich Blaualgen im Aquarium bekämpfen?

Auch ohne zu wissen, welche Cyanos da gerade im Becken ihr Unwesen treiben, kann und sollte man sofort etwas unternehmen. Die wichtigsten Sofortmaßnahmen sind diese:

  • tägliches Absaugen der Blaualgen
  • das Entfernen stark befallener Pflanzenteile
  • großer Wasserwechsel von 80 bis 90 % des Beckeninhalts
  • Reinigung des Bodengrunds mit einer Saugglocke, falls die Blaualgen dort siedeln
  • das Einsetzen neuer, schnellwachsender Aquarienpflanzen
  • zusätzliche Belüftung mit einer Sauerstoffpumpe
  • Einbringen von Mulm aus einem anderen, nicht betroffenen Aquarium

Diese Maßnahmen musst du einhalten, solange die Blaualgen nicht verschwinden. Das kann einige Tage dauern. Bilden sich auch dann weiterhin blau-grüne, schleimige Blaualgenmatten, so ist es Zeit für die Dunkelkur.

Was ist die Dunkelkur und wie funktioniert sie?

Cyanobakterien benötigen Licht zum Überleben. Sie sind extrem anpassungsfähig, aber ohne Licht sterben sie ab. Das macht man sich bei der Dunkelkur zunutze; geh dabei wie folgt vor:

  • Becken gründlich reinigen und 80 % Wasserwechsel
  • Aquarium eine Woche lang mit einer Decke oder einem Karton komplett abdunkeln
  • Licht und Kohlendioxid-Zufuhr ausschalten
  • Sauerstoffpumpe installieren
  • kein Futter

Während Pflanzen und Fische eine solche Dunkelkur für eine oder gar zwei Wochen gut überstehen, können sich die Blaualgen bei diesen Bedingungen nicht mehr vermehren und sterben größtenteils ab.

Wie sind die Blaualgen auf lange Sicht in Schach zu halten?

Langfristig betrachtet ist es wichtig, das Gleichgewicht im Becken wiederherzustellen. Dabei müssen Technik, Besatz und Wasserwerte einer genauen Prüfung unterzogen werden. Häufig lässt sich hinterher nicht mehr nachvollziehen, was wirklich geholfen hat – aber die Chancen, die Blaualgen loszuwerden, stehen gar nicht schlecht.

Zusammenfassung: Blaualgen im Aquarium

  • Blaualgen sind keine Algen, sondern Bakterien. Sie kommen in jedem Aquarium vor.
  • Wachsen die Blaualgen rasant, bedroht das Pflanzen und Fische.
  • So unterschiedlich wie die möglichen Ursachen sind die Maßnahmen.
  • Eine Dunkelkur hilft in den meisten Fällen dabei, die Blaualgen loszuwerden.
  • Ein gut gepflegtes Aquarium mit stabilen Wasserwerten ist der beste Blaualgenschutz.
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