Ein Aquascaper entwirft mit natürlichen Mitteln wie dekorativen Steinen, Wurzeln, Bodengrund und selbstverständlich Wasserpflanzen in einem Aquarium ein Abbild der Natur. Dabei liegt der Schwerpunkt weniger auf der Darstellung einer reinen Unterwasserlandschaft, wie etwa der Nachbildung eines Ursprungshabitats für bestimmte Fische. Bei dieser Form der Aquariengestaltung bildet man eher landschaftliche Szenen, die über Wasser zu sehen sind unter Wasser nach. Ein Aquascape wirkt daher oft wie ein Gemälde, welches zum Beispiel ein Gebirge abbildet, eine Szene aus dem Wald oder Graslandschaften.
Damit diese lebenden Bilder optisch gut wirken, unterstützen oft Hilfsmittel aus der Kunst die Gestaltung, wie etwa das Arbeiten mit dem goldenen Schnitt und der Fluchtpunktperspektive. Dadurch strahlen solche Aquarien oft eine besondere Harmonie aus. Wenig auffallende oder ästhetisch entworfene Aquarientechnik unterstreichen diese Kunstwerke. Ein Aquascaper verwendet viele Komponenten wie Filterein- und -ausläufe oder CO2-Ausströmer aus durchsichtigem Material wie Glas oder Acryl, um den Blick des Betrachters nicht zu stören.
Eine besondere Faszination üben sogenannte Iwagumi-Layouts auf den Betrachter aus. Diese an japanische Steingärten erinnernden Gestaltungen sind sehr puristisch und beinhalten oft nur eine Steinsorte als Dekoration sowie eine Fischart und Pflanzenart. Gerade diese schlichte Eleganz hat ihren ganz besonderen Reiz. Ausschlaggebend ist dabei die Anordnung der Steine, welche gleichzeitig Harmonie, Natürlichkeit aber auch Dramatik ausstrahlen.
Selbstverständlich bleibt auch bei einem Aquascape die Grundvoraussetzung ein funktionierendes Ökosystem im Aquarium. Die Bewohner wie Fische und Wirbellose sollen sich schließlich wohlfühlen.
Doch gerade die in einem Aquascape verwendeten Materialien, wie eine hohe Anzahl an Wasserpflanzen und üppige Dekoration tragen dazu bei, dass das Aquarium als geschlossenes System deutlich besser funktioniert. Die Pflanzen bieten nicht nur tolle, natürliche Versteckmöglichkeiten für die Bewohner, sondern liefern auch Sauerstoff. Deren Wachstum verbraucht Nährstoffe wie z. B. Kohlenstoff, Nitrat und Phosphat. Die Belastung des Wassers ist dadurch geringer. Neben den Pflanzen bieten die vielen Dekorationsgegenstände sowie der Bodengrund Besiedlungsplätze für nützliche Bakterien, die zum Schadstoffabbau im Aquarium beitragen.