Häufige Hühnerkrankheiten: Vorbeugung, Symptome und Behandlung
27.09.2023 - Lesedauer: 4 Minuten
Hühner sind aktive und putzmuntere Tiere. Fehlt ihnen etwas, merken Sie das Ihrem Federvieh meist schnell an. Was hinter Symptomen wie Teilnahmslosigkeit, Futterverweigerung oder Atemwegsbeschwerden stecken kann und wie Sie typische Hühnerkrankheiten vermeiden, lesen Sie in diesem Artikel.
Hygiene und eine artgerechte Umgebung sind das A und O bei der Hühnerhaltung. Trotzdem werden Hühner manchmal krank. Besonders anfällig sind Küken, sehr junge und alte Hühner. Häufige Ursachen für die Erkrankung von Hühnern sind Parasiten, Viren oder Bakterien. Kennen Sie Ihr Federvieh gut, werden Sie wahrscheinlich schnell merken, wenn bei einem oder mehreren Tieren etwas nicht stimmt. Wenn Hühner niesen, sich anders verhalten als sonst oder unter Durchfall leiden, sollten Sie sie sofort von der Gruppe isolieren und die Tiere – je nach Schwere der Symptome – entweder noch einen Tag beobachten oder sofort den Tierarzt konsultieren. Im Zweifel suchen Sie am besten direkt den Veterinärmediziner auf.
Die Haltungsbedingungen haben einen großen Einfluss auf die Gesundheit Ihrer Hühner. Daher sollten Sie folgende Aspekte berücksichtigen:
- Sorgen Sie dafür, dass Ihrem Federvieh ausreichend Platz zur Verfügung steht.
- Gestalten Sie Hühnerstall und Auslauf artgerecht und säubern Sie beides regelmäßig und gründlich.
- Hühner benötigen viel Sonnenlicht und müssen vor Zugluft geschützt werden. Im Winter sollten Sie den Stall mit Beleuchtung ausstatten.
- Versorgen Sie Ihre Hühner mit abwechslungsreichem und hochwertigem Futter.
- Schützen Sie Ihre Hühner vor Krankheiten, indem Sie das Federvieh regelmäßig entwurmen und impfen lassen.
- Für die Newcastle Krankheit (ND) ist eine Impfung der Tiere auch für Privathalter Pflicht!
Vermeiden können Sie Hühnerkrankheiten nicht. Sie können die Wahrscheinlichkeit, dass Ihre Hühner erkranken, jedoch erheblich reduzieren.
Die Symptome der häufigsten Hühnerkrankheiten unterscheiden sich natürlich erheblich voneinander. Bestimmte Verhaltensänderungen zeigen jedoch die meisten Hühner – ganz gleich, ob es sich um Hühnerkrankheiten an Augen, Darm oder Atemwegen handelt.
Dazu gehören allgemeine Symptome wie:
- Appetitlosigkeit bzw. Futterverweigerung
- Teilnahmslosigkeit
- Isolierung von der Gruppe
- Huhn ist aufgeplustert
- Huhn wird von anderen Hühnern gepickt
- mattes Gefieder und trübe Augen
Beobachten Sie Ihre Hühnerschar daher täglich und achten Sie auf kleinste Verhaltensänderungen. Je früher Sie ein krankes Huhn identifizieren, desto größer ist die Chance auf Heilung. Außerdem können Sie so die Ansteckung anderer Hühner vermeiden.
Infektiöse Hühnerkrankheiten werden durch Erreger wie Parasiten, Viren oder Bakterien übertragen.
Schnupfen äußert sich bei Hühnern mit Nasenausfluss, der neben tränenden Augen häufig mit einem deutlichen Kopfschütteln und dem typischen Niesen einhergeht. Bei Atemnot sieht man einen permanent offenstehenden Schnabel.
Ursachen: Zugluft (v.a. bei kaltem, feuchtem Wetter), Staubentwicklung, Rhino- oder Adenoviren aber auch Wurmbefall oder Infektionskrankheiten, wie z.B. Newcastle Krankheit
Wie seht Durchfall aus? Der normale Kot besteht aus einem Flüssigen und einemfesten Teil. Beim Durchfall vermischt sich beides und ist von breiiger Konsistenz.
Ursachen: Fütterungsfehler, Würmer und einzellige Parasiten (z.B. Kokzidiose), Infektionskrankheiten wie z.B. Newcastle Krankheit.
Besonders häufig treten folgende durch Erreger übertragbare Krankheiten auf:
Die Rote Vogelmilbe (Blutmilbe)
Kalkbeinmilbe
Federlinge
Würmer
Kokzidiose
Newcastle-Krankheit
Die Newcastle-Krankheit (ND) ist eine anzeigepflichtige Tierseuche und wird auch als Pseudo-Geflügelpest bezeichnet. Die Symptome reichen von völliger Unauffälligkeit über extreme Durchfälle, Atemwegsinfekte oder zentralnervöse Störungen in der milden Verlaufsform Strikte Hygienemaßnahmen und eine Impfung können den Ausbruch dieser meist tödlich verlaufenden Hühnerkrankheit verhindern.
In Deutschland besteht für Hühner- oder Truthuhnbestände nach § 7 Absatz 1 der Verordnung eine Impfpflicht. Das Impfgebot besteht für jeden Hühnerhalter, ob gewerblich oder privat gleichermaßen!
Geflügelpest, Geflügelgrippe
Die Vogelgrippe (auch Aviäre Influenza) ist eine anzeigepflichtige Tierseuche für in Gefangenschaft gehaltene Vögel. Für Wildvögel gilt eine Meldepflicht. Ist auch nur ein Huhn aus Ihrer Gruppe befallen, muss der gesamte Bestand laut Gesetz getötet werden. Es gibt verschiedene Virustypen. Die wichtigsten und gefährlichsten sind die hoch pathogenen Typen H5 oder H7, die auch für die aktuell meistens in der kalten Jahreszeit zur Aufstallpflicht des Geflügels führen. Atemwegsbeschwerden, Apathie und eine drastische Verringerung der Legeleistung zählen zu den charakteristischen Symptomen der Vogelgrippe. Die extrem ansteckende Tierseuche verbreitet sich über den Kot und über Tröpfchen. Ist auch nur ein Huhn aus Ihrer Gruppe befallen, muss der gesamte Bestand laut Gesetz gekeult werden.
Die Mykoplasmose ist eine bakterielle Erkrankung, die vor allen vorgeschwächte Tiere betrifft. Die Vorschädigung ist vor allem Stress ausgelöst durch eine Infektion mit E. coli., hohe Besatzdichte, schlechte Haltungsbedingungen, Stress, Fütterungsfehler und weitere negative Einflüsse auf das Wohlbefinden
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