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Willkommen im neuen Zuhause: Wellis ziehen ein!

02.04.2024 - Lesedauer: 5 Minuten

Zwei Wellensittiche kuessen sich

Der große Tag ist endlich da und deine Wellensittiche ziehen ein? Wir beschreiben, wie du dich am besten auf ihren Einzug vorbereitest und worauf du in den ersten Tagen achten musst.

Du hast noch keinen Vogel?

Dann stellt sich zunächst die Frage, woher du deine Wellensittiche bekommst. Unser Tipp: Schau zuerst in deinem örtlichen Tierheim vorbei. Dort kannst du deine zukünftigen Mitbewohner in Ruhe kennenlernen und das Tierheim-Team kann dich über die Vorlieben und den Gesundheitszustand deiner künftigen Mitbewohner informieren. Wichtiger aber noch: Im Tierheim haben sich meist schon Wellensittichpaare oder
Wellensittichgruppen zusammengefunden, die sich gut miteinander verstehen. Trenne die Vögel auf keinen Fall, sondern übernimm sie als Gruppe. Das macht dir die ersten Tage viel leichter, denn so fühlen sich deine neuen Untermieter schneller in ihrem neuen Zuhause wohl. Für eine artgerechte Haltung brauchen Wellensittiche mindestens die Gesellschaft eines Artgenossen. Und obwohl das Gerücht sich hartnäckig hält: Die Paar- oder Schwarmhaltung steht der Zähmung nicht im Wege! Im Gegenteil: Die mutigeren Schwarmmitglieder helfen, das Eis auch bei zurückhaltenden Vögeln zu brechen. Fassen sie Vertrauen zu dir, folgen ihnen die anderen.

Eine artgerechte Unterkunft

Wusstest du, dass Wellensittiche in ihrer australische Heimat Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 120 Kilometer pro Stunde erreichen können und am Tag bis zu 100 Kilometer weit fliegen? Das kannst du ihnen natürlich nicht bieten, aber die bewegungsfreudigen Wellensittiche brauchen auch bei dir Platz und mehrere Stunden Freiflug am Tag. Ideal ist ein eigenes Vogelzimmer mit Voliere, oder eine geräumige Voliere mit viel beaufsichtigtem Freiflug in einer vogelsicheren Wohnung. Die Voliere dient den Vögeln als Rückzugsort und Futter- und Schlafplatz. Die Mindestmaße für eine Wellensittich-Voliere als „Schlafzimmer“ für ein Pärchen liegen bei 150 x 60 x 100 Zentimetern – größer ist natürlich immer besser. Die Form sollte schlicht und viereckig sein, die Gitter waagerecht montiert und auf keinen Fall weiß lackiert – das erzeugt bei Vögeln irritierende Flackereffekte. Die Voliere richtest du schon vor ihrem Einzug ein. Zur Grundausstattung gehört tierschutzgerechtes Spielzeug am besten aus Naturmaterialien, Sitzstangen aus Naturholz mit unterschiedlichen Durchmessern (auch ganz dünne Äste, das fordert die Fuß- und Beinmuskulatur deiner Vögel), ein Badehäuschen, Futter- und Wassernapf, eine Sepiaschale oder ein Wetzstein und Wellensittichfutter. Als Bodengrund wählst du am besten eine Kleintiereinstreu. Auch Waldbodeneinstreu oder Heu und Stroh als Überstreu mögen Wellensittich gern zum Spielen und Schreddern. Vogelsand hingegen kann zu Verstopfungen und Irritationen im Verdauungstrakt führen und ist für Wellensittiche ungeeignet!

Eine vogelsichere Wohnung

Sollen deine Wellis in der gesamten Wohnung Freiflug haben, musst du auch deine Wohnung auf ihre Ankunft vorbreiten. Bekommen sie ein Vogelzimmer, überprüfst du dieses auf Vogelsicherheit. Die kleinen Papageienvögel haben erstaunlich kräftige Schnäbel und sind für ihre Neugier bekannt: Alles wird mit dem Schnabel untersucht! Das stellt dich vor die Herausforderung, alles, was nicht beknabbert werden darf außer Reichweite der Vögel zu halten. Sichern musst du frei verlegte Stromkabel, Steckdosen und giftige Pflanzen. Achte auch darauf, dass es keine Spalten zum Beispiel hinter Möbeln gibt, in die deine Vögel stürzen und sich verletzen können. Gleiches gilt für hohe Behälter wie zum Beispiel Vasen: Sie dürfen weder mit Wasser befüllt noch unbefüllt offenstehen, wenn deine Vögel Freiflug haben. Fenster ohne Gardinen oder große Spiegel sollte es in deinem Freiflugbereich auch nicht geben, weil Vögel diese oft nicht wahrnehmen und mit voller Wucht dagegen fliegen. Die Küche eignet sich generell nicht gut als Freiflugbereich: Heiße Herdplatten und Wasserkocher, scharfe Messer und Kochdämpfe sind für die Krummschnäbel zu gefährlich.

Die ersten Tage

Lasse es in den ersten Tagen ruhig angehen und bedränge deine gefiederten Freunde auf keinen Fall. Da die Schwarmtiere absolute Stille nicht gewöhnt sind, kann leise Hintergrundmusik beruhigend auf die kleinen Papageien wirken. Versuche etwas Fröhliches zu finden – laute, dröhnende Bässe kommen in aller Regel eher bedrohlich bei den Vögeln an. Sprich mit deinen Vögeln, wenn du sie versorgst und dich mit ihnen im Zimmer aufhältst. So gewöhnen sie sich an deine Stimme. Außerdem prägen Wellensittiche sich wiederkehrende Laute ein: Verwende also gleich ihre Namen, wenn du mit ihnen sprichst. Du kannst dich auch zu ihnen setzen und ein Buch lesen – so lernen sie, dass diene Anwesenheit etwas ganz Normales ist. Wenn deine Wellensittiche entspannt weiterschnattern, wenn du ins Zimmer kommst und bei der Fütterung nicht mehr zurückweichen, sondern anfangen, dich neugierig zu beobachten, kannst erste Annährungsversuche wagen.

Erste Annäherungsversuche

Am Anfang sind Details wichtig: Schrill bunte Kleidung, farbiger Nagellack oder klirrender Schmuck machen deine Vögel nervös. Wellensittiche können mehr Farben unterscheiden als wir: Besonders Rot ist eine Warnfarbe für die Papageienvögel, die du bei den ersten Begegnungen lieber nicht tragen solltest. Auch wenn es dir vielleicht sogar reicht, deine Vögel im Schwarm zu beobachten, ist es sinnvoll, wenn sie zumindest einigermaßen handzahm sind. So kannst du besser ihren Gesundheitszustand kontrollieren, wenn nötig Medikamente verabreichen und auch Besuche in der Tierarztpraxis laufen entspannter ab. Damit sie lernen auf deine Hand zu kommen, klemmst du im ersten Schritt kleine Portionen Kolbenhirse am Volierengitter fest. Das bringt deine Wellis auf den Geschmack! Im zweiten reichst du ihnen den begehrten Snack vorsichtig durchs Gitter. Vermeide aber abrupte Bewegungen und warte geduldig darauf, dass sie die Hirse durchs Gitter aus deiner Hand fressen. Im dritten Schritt öffnest du das Volierentürchen und hältst die Knabberei in die Voliere hinein. Locke deine Sittiche auf deinen Handrücken und lass sie den Leckerbissen dort verputzen. Aber Vorsicht: Kolbenhirse ist sehr kalorienreich! Ersetze sie so oft wie möglich durch Blüten und Frischfutter wie Löwenzahn oder Salate, die den kleinen Gourmets ebenso hervorragend munden. Mit so tollen Leckerbissen und etwas Geduld werden deine Wellensittiche bestimmt bald zahm und ihr werdet viel Freude miteinander haben.

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