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So funktioniert ein Gesundheitscheck bei Ziervögeln

Wellensittich sitzt auf einem Baum

Egal ob groß oder klein: Führst du bei deinen Ziervögeln einen regelmäßigen Gesundheitscheck durch, kannst du Krankheiten frühzeitig erkennen und deinen gefiederten Freunden Leid ersparen.

Vögel leiden still

In der Natur ist es eine sinnvolle Überlebensstrategie, Schmerzen so lange wie möglich zu verbergen, denn kranke Vögel sind leichte Beute für Fressfeinde. Doch dieses in freier Wildbahn so clevere Verhalten zeigen unsere Ziervögel auch zu Hause, was es dir schwermacht Erkrankungen zu erkennen. Egal ob Nymphensittich, Wellensittich, Großsittich, Kanarienvogel, Zebrafink oder Großpapagei, wenn sie Schmerzen anzeigen, kannst du davon ausgehen, dass sie schon eine ganze Weile leiden. Gewöhnst du deine Tiere von Anfang an, an einen routinemäßigem Gesundheitscheck, hast du bei der Prävention von Vogelkrankheiten die Nase vorn. Nimm dir jede Woche für jeden Vogel einige Minuten Zeit und arbeite die unten beschriebenen Punkte systematisch ab. Allein dadurch kannst du viele Krankheiten frühzeitig erkennen und so schwere Verläufe verhindern. Ein weiterer Pluspunkt: Sind deine Tiere gewöhnt, routinemäßig untersucht zu werden, fallen ihnen auch Tierarztbesuche leichter.

Krankheitsanzeichen bei Vögeln

Gut beobachten solltest du deine Vögel immer: Sieh genau hin bei der täglichen Fütterung, der Pflege der Voliere und bei der Beschäftigung mit deinen Vögeln. Fallen dir Veränderungen in den Bewegungsabläufen, dem Fress- oder Trinkverhalten, dem Sozialverhalten oder beim Kotabsatz auf?  Beobachtest du häufiges Kratzen, Niesen, Husten oder Veränderungen im Gefieder? Dann ist Ursachenforschung gefragt! Krankheitsanzeichen, auf die du bei deinen achten solltest, sind:

  • Aufgeplustertes Gefieder, eingezogener Kopf
  • Absonderung vom Schwarm
  • Schläfrigkeit
  • Apathie, Desinteresse am Partner
  • Appetitlosigkeit
  • Kauernde, breitbeinige Sitzhaltung
  • Andauerndes Sitzen am Boden
  • Veränderungen des Kots, Grünfärbung des Kots, hoher Wasseranteil im Kot (Prüfen auf Papiertuch)
  • Unruhe, Nervosität, Aggressivität
  • Gewichtsverlust
  • Häufiges, hektisches Putzen
  • Ausfall von Gefieder
  • Unverdaute Körner im Kot
  • Husten, Niesen
  • Juckreiz
  • Erbrechen von Körnern oder Schleim
  • Atemgeräusche, auch mit Schwanzwippen
  • Einhängen des Schnabels am Käfiggitter mit Überstreckung des Halses, um besser Luft zu bekommen.
  • Verklebtes After- und Kopfgefieder
  • Hängende(r) Flügel
  • Beläge, Krusten and Beinen und/oder Füßen
  • Augenausfluss
  • Nasenausfluss
  • Plötzliche Flugunfähigkeit
  • Verletzungen

Routinemäßiger Gesundheitscheck

Sticht dir beim täglichen Umgang mit deinen Tieren nichts ins Auge, solltest du trotzdem wöchentlich jeden Vogel einzeln untersuchen. Sind deine Vögel handzahm, ist der Gesundheitscheck deutlich einfacher: Lasse den Vogel auf deine Hand kommen und begutachte ihn von allen Seiten: Ist sein Gefieder sauber, intakt und liegt am Körper an? Findest du Verklebungen oder kahle Stellen? Oder erkennst du im Gefieder schwarze oder weiße Punkte? Sie können ein Hinweis auf Federmilben sein. Belastet dein Vogel beim Sitzen auf deinem Finger beide Beine gleichmäßig oder schont er ein Bein? Liegen seine Flügel gleichmäßig an oder spreizt er einen ab? Hast du Gefieder und Haltung beurteilt, locke deinen Vogel als nächstes mit einem kleinen Leckerbissen auf die Waage und notiere sein Gewicht. Ist es stabil geblieben? Besonders Gewichtsabnahmen können ein Hinweis auf eine verstecke Erkrankung sein.

Von Kopf bis Fuß durchchecken

Dann gehst du deinen Vogel systematisch vom Kopf bis zu den Füßen durch: Sind seine Augen klar und glänzend? Gerötete oder verklebte Augen können ein Hinweis auf Augenentzündungen sein, die bei Vögeln häufig vorkommen. Wie sehen seine Ohren aus? Du findest sie bei den meisten Vögeln leicht schräg nach außen verlagert unterhalb der Augen. Tritt Sekret aus, oder fehlt Gefieder um die Ohren, weil dein Vogel sich an den Ohren kratz oder reibt, ist das ein Hinweis auf eine Ohrenentzündung. Ist die Schnabelhaut glatt und unverändert? Sieht sie trocken, schuppig oder schwammig aus kann das ein Hinweis auf verschiedene Erkrankungen sein. Beläge um die Nasenöffnungen, auf der Schnabelhaut und um die Augen sind einen Hinweis auf gefährlich Grabmilben, die sofort tierärztlich abgeklärt werden müssen. Ist die Kloake sauber oder sind die Federn im Kloakenbereich verklebt und verschmutzt? Stellst du Veränderungen fest, begutachte auch den Kot in der Voliere: Hat dein gefiederter Freund Durchfall? Überlege, ob du etwas Neues gefüttert hast, oder woran es liegen könnte. Begutachte zum Schluss seine Füße: Ist die Haut glatt oder trocken und schuppig? Haben die Krallen eine gute Länge oder müssen sie geschnitten werden? Begutachte unbedingt auch die Fußsohlen – das geht am besten, wenn der Vogel am Gitter hängt oder klettert. Sie sollten nicht wie glatt poliert aussehen oder gar offene Stellen oder Rötungen aufweisen. Nach der Beurteilung der Füße bist du mit deinem Gesundheitscheckt durch. Informiere dich am besten aber zusätzlich über die häufigsten Erkrankungen, die bei der Ziervogelart, die du hältst. Kennst du die Leitsymptome dieser Erkrankungen, kannst du gezielt darauf achten und sie in deinen wöchentlichen Gesundheitscheck integrieren.

Auffälligkeiten abklären lassen

Fallen dir beim Gesundheitscheck Veränderungen auf, solltest du die betroffenen Tiere in einem extra Käfig unter Quarantäne stellen, die Symptome notieren und tierärztlich abklären lassen. Erbricht dein Vogel oder hat er Durchfall kann es für den Behandelnden nützlich sein, wenn du Proben in die Praxis mitbringst. Während des Transports zur Tierarztpraxis ist dein gefiederter Freund in einer Vogeltransportbox oder einem Vogeltransportkäfig am besten aufgehoben. Versuche dem geschwächten Tier zusätzlichen Stress zu ersparen, indem du ihn abdeckst, für Ruhe sorgst und liebevoll mit ihm sprichst. Bist du dir nicht sicher, ob dein Liebling unbedingt in die Tierarztpraxis muss, dann vereinbare doch einfach einen Termin bei Dr. Fressnapf . Unser Tierärzte-Team leistet kompetente Hilfe und Anleitung und schätzt ein, ob der nervenaufreibende Gang zum Tierarzt vor Ort nötig ist. Insbesondere wenn kein vogelkundiger Tierarzt in der direkten Nähe ist, ist es eine kompetente Einschätzung eines Spezialisten sehr hilfreich. So hast du schnell Gewissheit und dein Piepmatz ist bald wieder fröhlich!

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