• Märkte
  • Wiederbestellen
  • Warenkorb

BARF für Katzen: Rohfütterung für kleine Raubtiere

15.04.2024 - Lesedauer: 4 Minuten

Katze vorm Futternapf

Eine Rohfütterung kann auch für Katzen von Vorteil sein. Für welche Katzen sich die Ernährungsform eignet und wie der der Einstieg ins Barfen gelingt, liest du hier.

Katzen sind Fleischfresser

Die Abkürzung BARF hat im Deutschen verschiedene Übersetzungen: Biologisch Artgerechtes Rohes Futter ist eine weitverbreitete. Beim Barfen orientierte sich die Rationszusammenstellung ursprünglich an den Fressgewohnheiten der wildlebender Katze und wurde im Laufe der Zeit an die Bedürfnisse unserer domestizierten Katzen angepasst. Deine Mieze bekommt rohes Fleisch, tierische Nebenprodukte wie Innereien und eventuell Knochen, ergänzt mit gegartem oder püriertem Gemüse und Obst, bestimmten Ölen sowie Vitaminen und Mineralstoffen. Die natürliche Nahrung von Katzen sind kleine Beutetiere wie Mäuse, andere Kleinsäuger und Vögel. Bei ihren großen Verwandten, den Raubkatzen, sind die Portionen zwar üppiger, aber die Gemeinsamkeit bleibt: Katzen sind Fleischfresser. Auch deinen domestizierten Stubentiger versorgst du artgerecht mit Katzenfutter, das einen möglichst hohen Fleischanteil hat. Beim Barfen werden produktionstechnische Bearbeitungen des Fleisches ausgeklammert. Barfst du deine Katze, bekommt sie rohes Fleisch und andere tierische Komponenten wie Innereien und Knochen, die um weitere wichtige Zutaten wie Gemüse, Öle und Vitamin-Mineralstoffmischungen ergänzt wird. So stellst du sicher, dass deine Katze alle wichtigen Nährstoffe bekommt.

Du weißt, was drin ist

Der größte Vorteil beim Barfen ist wohl, dass du genau weißt, was im Futter deiner Katze drin ist. Du kannst die mit einem tierärztlichem Ernährungsberater abgestimmte Ration regional und saisonal zusammenstellen, auf Bioqualität achten oder nur unverpackte Lebensmittel kaufen. Aber nicht nur das, du kannst auch Zutaten komplett ausklammern. Das kann besonders für Katzen mit Allergien ein großer Vorteil sein So kannst du sicher sein, dass keine Allergie auslösenden Futtermittel im Napf landen. Auch für Ausschlussdiäten kannst du dir diesen Vorteil zu Nutze machen. Muss deine Katze abnehmen? Dann kann die individuell auf sie und ihr Idealgewicht abgestimmte Ration sie bei der Gewichtsreduktion unterstützen. Nachteile des Barfen sind, dass das Tier und dein Haushalt durch das rohe Fleisch einer höheren Keimbelastung ausgesetzt sind. Das kann für Kleinkinder und immunsupprimierte Menschen problematisch sein. Außerdem musst du den höheren Zeitaufwand bedenken. Die wohl größte Gefahr beim Barfen ist aber, dass Mangelernährungen auftreten können, wenn du nicht mit einer tierärztlich zusammengestellten Ration arbeitest.

Auf der sicheren Seite

Das A und O beim Einstieg ins Barfen ist, dass du dich umfassend informierst. Während ein Fertig-Alleinfutter im besten Fall alle benötigten Nährstoffe im richtigen Verhältnis mitbringt, stehst du beim Barfen in der Verantwortung, für eine ausgewogene Mahlzeit zu sorgen, die den Nährstoffbedarf deiner Katze deckt, es sei denn du entscheidest dich für die einfache und sichere Variante einer als Alleinfutter vorgemischten BARF Ration. Einfach draufloszulegen ist nicht nur nicht empfehlenswert, sondern ein Gesundheitsrisiko für deine Samtpfote. Auf der sicheren Seite bist du mit einer tierärztlichen Ernährungsberatung, die sich am aktuellen Gesundheitszustand deiner Katze orientiert. Wenn du dich selbst gerne umfassend informierst, gibt es zahlreiche Fachbücher zum Thema. Am besten wählst du eins, das von einem Fachtierarzt oder einer Fachtierärztin für Ernährung verfasst worden ist und machst dich zunächst mit dem grundsätzlichen Aufbau einer BARF-Ration vertraut.

So funktioniert die Zusammenstellung einer Ration

Eine BARF Ration besteht in der Regel aus 4 Komponenten: Einer tierischen Proteinquelle (Fleisch, Innereien) und gegebenenfalls Knochen, pflanzlichen Kohlenhydratquellen (Obst, Gemüse, Getreide), hochwertigen pflanzlichen & tierischen Ölen und einem auf die individuelle Ration abgestimmten Vitamin-Mineralstoffmix.
Die Hauptanteile sind hierbei circa 60 bis 75 Prozent tierische und entsprechend 25 bis 40 Prozent pflanzliche Rohstoffe. Was die Fleischsorten angeht, ist alles erlaubt außer rohem Schweinefleisch (Haus- und Wildschwein), da es das für Katzen gefährliche Aujeszky-Virus übertragen kann. Da rohes Fleisch generell auch mit Parasiten und Krankheitserregern wie Salmonellen oder Campylobacter belastet sein kann, ist es sehr wichtig, dass du in der Verarbeitung auf Hygiene achtest. Blattgemüse, Salat und Wurzelgemüse eignen sich gut als Lieferant von Ballaststoffen. Auch eine kleine Portion Obst darf in den Napf. Wichtig ist allerdings, dass du Obst und Gemüse pürierst oder dünstest, damit die Nährstoffe der pflanzlichen Kost im Darm verarbeitet und aufgenommen werden können. Darüber hinaus gehören Vitamin-Mineralstoff-Mischungen in eine ausgewogene BARF-Ration, um die Versorgung deiner Katze mit lebenswichtigen Nährstoffen wir unter anderem den Vitaminen A, D und E sowie Jod, Kupfer, Zink und Calcium sicherzustellen. Hochwertige Öle, die Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren enthalten vervollständigen die Ration.

So gelingt die Umstellung

Starte mit dem Barfen am besten erst wenn deine Katze ausgewachsen ist. Für Kitten kann die Rohfütterung bei falscher Nährstoffversorgung zu schwerwiegenden Entwicklungsschäden führen. Außerdem ändert sich bei ihnen der Nährstoff- und Energiebedarf deutlich häufiger als bei ausgewachsenen Tieren. Die Umstellung in kleinen Schritten ist für gesunde, erwachsene Katzen in der Regel unproblematisch. Gib deiner Samtpfote sieben bis zehn Tage Zeit, damit sich ihr Verdauungssystem an die neue Kost gewöhnen kann. Manche Katzen mögen den Geschmack von rohem Fleisch nicht. In diesem Fall kannst du das frische Fleisch genauso wie das Gemüse einfach kochen. Suchst du nach einer einfachen Variante, findest du im Handel fertig zusammengestellte BARF-Rationen.

Weitere Beiträge, die dich interessieren könnten