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BARF für Hunde: So gelingt der Einstieg

Jack Russell frisst aus dem Napf

Du denkst darüber nach, deinen Hund zu barfen? Wir erklären für welche Hunde die Ernährungsform von Vorteil ist und wie der Einstieg in die Rohfütterung gelingt.

Was ist BARF?

Die Abkürzung BARF hat im Deutschen verschiedene Übersetzungen: Biologisch Artgerechtes Rohes Futter ist eine weitverbreitete. Beim Barfen orientierte sich die Rationszusammenstellung ursprünglich an den Fressgewohnheiten der Wölfe und wurde im Laufe der Zeit an die Bedürfnisse unserer domestizierten Hunde angepasst. Dein Vierbeiner bekommt rohes Fleisch, tierische Nebenprodukte wie Innereien und eventuell Knochen, ergänzt mit gegartem oder püriertem Gemüse und Obst, bestimmten Ölen sowie Vitaminen und Mineralstoffen. Als Kohlenhydratquellen eignen sich neben dem erwähnten Gemüse und Obst natürlich auch Kartoffeln, Reis und andere Getreidesorten. Anders als bei einem herkömmlichen Alleinfuttermittel (zum Beispiel Trocken- oder Nassfutter), das deinen Hund mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt, hast du beim Barfen die Verantwortung für eine korrekte Zusammenstellung der Ration. Allerdings gibt es praktischerweise auch bereits vorgemischte BARF-Rationen als Alleinfuttermittel.

Eine Menge Vorteile

Der größte Vorteil beim Barfen ist wohl, dass du genau weißt, was im Futter drin ist. Du kannst die mit einem tierärztlichem Ernährungsberater abgestimmte Ration regional und saisonal zusammenstellen, auf Bioqualität achten oder nur unverpackte Lebensmittel kaufen. Aber nicht nur das, du kannst auch Zutaten komplett ausklammern. Das kann besonders für Hunde mit Allergien ein großer Vorteil sein So kannst du sicher sein, dass keine Allergie auslösenden Futtermittel im Napf landen. Auch für Ausschlussdiäten kannst du dir diesen Vorteil zu Nutze machen. Außerdem werden beim Barfen häufig größere Stücke verfüttert. Das fördert nicht nur die Kaumuskulatur, sondern befriedigt auch das natürliche Kaubedürfnis deines Hundes. Die individuell auf deinen Hund und sein Idealgewicht abgestimmte Ration kann bei der Gewichtsreduktion unterstützen. Nachteile des Barfens sind, dass das Tier und dein Haushalt durch das rohe Fleisch einer höheren Keimbelastung ausgesetzt sind. Das kann für Kleinkinder und immunsupprimierte Menschen problematisch sein. Außerdem musst du den höheren Zeitaufwand bedenken. Die wohl größte Gefahr beim Barfen ist aber, dass Mangelernährungen auftreten können, wenn du nicht mit einer tierärztlich zusammengestellten Ration arbeitest.

So gelingt der Einstieg

Das A und O beim Einstieg ins Barfen ist, dass du dich umfassend informierst. Während ein Fertig-Alleinfutter im besten Fall alle benötigten Nährstoffe im richtigen Verhältnis mitbringt, stehst du beim Barfen in der Verantwortung, für eine ausgewogene Mahlzeit zu sorgen, die den Nährstoffbedarf deines Hundes deckt, es sei denn du entscheidest dich für die einfache und sichere Variante einer als Alleinfutter vorgemischten BARF Ration. Einfach draufloszulegen ist nicht nur nicht empfehlenswert, sondern ein Gesundheitsrisiko für deinen Hund. Auf der sicheren Seite bist du mit einer tierärztlichen Ernährungsberatung, die sich am aktuellen Gesundheitszustand deines Hundes orientiert. Am besten wählst du eins, das von einem Fachtierarzt oder einer Fachtierärztin für Ernährung verfasst worden ist und machst dich zunächst mit dem grundsätzlichen Aufbau einer BARF-Ration vertraut.  

Auf die Zusammenstellung kommt es an

Eine BARF Ration besteht in der Regel aus 4 Komponenten: Einer tierischen Proteinquelle (Fleisch, Innereien) und gegebenenfalls Knochen, pflanzlichen Kohlenhydratquellen (Obst, Gemüse, Getreide), hochwertigen pflanzlichen & tierischen Ölen und einem auf die individuelle Ration abgestimmten Vitamin-Mineralstoffmix.
Die Hauptanteile sind hierbei circa 60 bis 75 Prozent tierische und entsprechend 25 bis 40 Prozent pflanzliche Rohstoffe. Was die Fleischsorten angeht, ist alles erlaubt außer rohem Schweinefleisch (Haus- und Wildschwein), da es das für Hunde gefährliche Aujeszky-Virus übertragen kann. Da rohes Fleisch generell auch mit Parasiten und Krankheitserregern wie Salmonellen oder Campylobacter belastet sein kann, ist es sehr wichtig, dass du in der Verarbeitung auf Hygiene achtest. Blattgemüse, Salat und Wurzelgemüse eignen sich gut als Lieferant von Ballaststoffen. Auch eine kleine Portion Obst darf in den Napf. Wichtig ist allerdings, dass du Obst und Gemüse pürierst oder dünstest, damit die Nährstoffe der pflanzlichen Kost im Darm verarbeitet und aufgenommen werden können. Darüber hinaus gehören Vitamin-Mineralstoff-Mischungen in eine ausgewogene BARF-Ration, um die Versorgung deines Hundes mit lebenswichtigen Nährstoffen wir unter anderem den Vitaminen A, D und E sowie Jod, Kupfer, Zink und Calcium sicherzustellen. Hochwertige Öle, die Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren enthalten vervollständigen die Ration.

Langsam umstellen

Starte mit dem Barfen am besten erst wenn dein Hund ausgewachsen ist. Für Welpen kann die Rohfütterung bei falscher Nährstoffversorgung zu schwerwiegenden Entwicklungsschäden führen. Außerdem ändert sich bei ihnen der Nährstoff- und Energiebedarf deutlich häufiger als bei ausgewachsenen Hunden. Die Umstellung in kleinen Schritten ist für gesunde, erwachsene Hunde in der Regel unproblematisch. Gib deinem Hund sieben bis zehn Tage Zeit, damit sich sein Verdauungssystem an die neue Kost gewöhnen kann. Manche Hunde mögen den Geschmack von rohem Fleisch nicht. In diesem Fall kannst du das frische Fleisch genauso wie das Gemüse einfach kochen. Suchst du nach einer einfachen Variante, findest du im Handel fertig zusammengestellte BARF-Rationen als Tiefkühlkost oder in Dosen. Die Dosen eigenen sich auch ganz besonders, wenn du mit deinem Hund auf Reisen bist, und sicherstellen willst, dass er sein gewohntes Rohfutter bekommt. Selbst Trockenbarf, das durch die Zugabe von Wasser verzehrfertig gemacht wird, kannst du kaufen.

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