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Überlebensstrategien von Tieren im Winter

05.05.2023 - Lesedauer: 5 Minuten

Ein Igel auf einem Stück Holz

Nicht nur wir Menschen sind im Winter häufig müder als sonst und gönnen uns regelmäßig eine Extraportion Schlaf. Auch viele Tiere haben 1-a-Strategien, um den Winter zu überstehen: Winterschlaf, Winterstarre und Winterruhe. Hier drei Beispiele, wie Tiere die kalte Jahreszeit überstehen und wie du sie optimal dabei unterstützen kannst.

So hilfst du Igeln beim Überwintern

Igel sind die einzigen Insektenfresser, die in den Winterschlaf gehen. Ein Grund dafür ist ihr Stachelkleid: Obwohl es aus bis zu 8.000 Stacheln besteht, bietet es keine gute Wärmeisolierung des Rückens und erschwert so die Aufrechterhaltung ihrer Körpertemperatur von 34 Grad Celsius. Auch wird das Nahrungsangebot schon ab Mitte Oktober knapper. Je nach Witterung gehen Igelmännchen deswegen schon ab Anfang Oktober in den Winterschlaf.

Igelweibchen sind etwa vier Wochen später dran, wenn sie sich etwas von der Jungtieraufzucht erholt haben. Zuletzt gehen die Jungtiere in den Winterschlaf. Sie müssen ein Mindestgewicht von 500 Gramm erreichen, um den Winterschlaf unbeschadet zu überstehen. Sie beenden ihn erst, wenn das Nest im Frühjahr über 15 Grad warm wird, was meist im März oder April der Fall ist. Dann haben sie zwischen 20 und 40 Prozent ihres Körpergewichts verloren – deswegen ist es auch so wichtig, dass Igel gut genährt in den Winterschlaf gehen.

In den meisten Fällen brauchen die stacheligen Einzelgänger keine größere Hilfe, um über den Winter zu kommen. Ein kräftiger, rundlicher Igel freut sich, wenn du ihm im Winter einen geeigneten Unterschlupf im Garten und ein Schälchen Wasser anbietest. Einen gut genährten Igel solltest du im Herbst nicht füttern – damit würdest du nur seinen Winterschlaf verzögern. Anders sieht es aus, wenn du bei niedrigen Temperaturen einen mageren Igel umherirren siehst oder einen verletzten Igel oder Jungtiere findest, die noch nicht stark genug für den Winterschlaf sind.

  • Profis um Rat fragen Sehr magere oder kranke Igel kannst du anfangs im Haus oder in einem wärmeren Stall aufpäppeln. Das gilt oft für Igel, die nach Wintereinbruch noch tagsüber unterwegs sind. Igel sollten aber immer in Profihände abgegeben werden, zum Beispiel bei einer Auffangstation. Sie sind zudem oft von Parasiten wie Würmern, Zecken und Flöhen befallen und müssen behandelt werden. Du kannst den Tieren helfen, indem du den Pflegestellen hilfst. Sie freuen sich über Geld- oder Sachspenden – frag am besten, was vor Ort gerade benötigt wird.

Ab in den Kühlschrank: Schildkröten halten Winterstarre

Viele Schildkröten, insbesondere alle Europäischen Landschildkröten, sind je nach Herkunftsgebiet gezwungen, im Winter eine Kältepause einzulegen. Dabei werden das Immunsystem und der Stoffwechsel heruntergefahren. Diese Ruhephase ist unabdingbar und ein wesentlicher Bestandteil der natürlichen Lebensweise. Deshalb muss die Winterstarre auch in menschlicher Obhut durchgeführt und optimal nachgeahmt werden.

Reptilien sind nicht fähig, ihre Körpertemperatur selbstständig auf dem Niveau zu halten, das für ihren Stoffwechsel notwendig ist. Mit der abnehmenden Intensität von Sonnenkraft und Tageslängen im Herbst reguliert sich die Körpertemperatur der Tiere allmählich herunter. Die Schildkröten ziehen sich bereits zurück, fressen immer weniger und graben sich irgendwann ein, um die kalte Jahreszeit in einer Starre zu überbrücken. Dabei werden Stoffwechsel und Immunsystem heruntergefahren.

Beendet wird die Kältestarre durch die im Frühling ansteigenden Umgebungstemperaturen. Setzt der Stoffwechsel wieder ein, suchen die Tiere Sonnenplätze auf und beginnen mit steigendem Appetit mit der Nahrungsaufnahme.

Immer mehr Halter:innen gehen auf Nummer sicher und überwintern ihre Schildkröten im Kühlschrank. Die Tiefsttemperaturen sind bei der Winterstarre nämlich weniger das Problem, sondern die oftmals sehr warmen Tage im zeitigen Frühjahr, an denen der Stoffwechsel der Tiere hochfährt, obwohl im Anschluss nicht selten noch einmal der Frost kommt. Es ist also wichtig, dass die Temperaturen weitestgehend konstant sind.

  • Die Tiere sollten in einem speziell für diesen Zweck vorgesehenen Kühlschrank überwintern (und nicht etwa im Gemüsefach des Lebensmittelkühlschranks) und die Lichtquelle sollte entfernt werden.
  • In den üblichen Kühlschränken gibt es eine Kälteschichtung von unten nach oben, was bedeutet, dass unten die niedrigsten Temperaturen und oben die höchsten herrschen. Deshalb sind Kühlschränke, die über einen Lüfter verfügen, wie beispielsweise reine Getränkekühlgeräte, besser geeignet.
  • Bei modernen Kühlschränken entsteht beim Schließen ein starker Unterdruck, der gefährlich für die Tiere ist – daher sollte immer ein kleines Stück Luftschlauch aus der Aquaristik in die Tür geklemmt werden.
  • Den leeren Raum im Kühlschrank ergänzt du am besten mit gefüllten Wasserflaschen – so bleibt die Temperatur konstanter.

Natürlich sollte jeder Kühlschrank vor dem Einsetzen der Tiere eine Weile probelaufen, um Temperatur und Funktion zu testen. Bei älteren Kühlschränken ist eine Absicherung durch einen Frostwächter praktisch, falls der Thermostat ausfällt. Noch besser eignen sich Weinkühlschränke – hier kann die Temperatur aufs Grad genau eingestellt werden, es entsteht kein Unterdruck und du kannst in der Regel durch eine Scheibe, die du ansonsten einfach abhängst, hineinblicken.

Bartagamen vergraben sich für zwei Monate im Sand

Die jährliche Winterruhe bei Bartagamen erhöht nicht nur ihre Lebenserwartung, sondern stärkt auch deren Immunsystem. Deshalb gönnst du deinen Tieren diese Auszeit, denn es ist für sie von Vorteil. Des Weiteren dient die Winterruhe als Anreiz für eine erfolgreiche Fortpflanzung – ein Indiz dafür, wie wichtig die Winterruhe für die Tiere ist. Insbesondere für Jungtiere ist eine ausreichende Winterruhe wichtig, denn würden sie das ganze Jahr über fressen, wachsen sie zu schnell, was Entwicklungsprobleme und Skelettmissbildungen fördert.

Zur Vorbereitung auf die Winterruhe verringerst du die Beleuchtungszeit und Temperatur innerhalb weniger Wochen kontinuierlich, bis du den Stecker ganz herausziehen kannst. Die Tiere fressen dann von selbst weniger. Wichtig ist, dass die Temperatur auf etwa 17 bis 20 °C absinkt, denn so können die Bartagamen besser ruhen. Ideal sind kühlere Temperaturen, was sich jedoch meist in Wohnräumen schlecht bewerkstelligen lässt. Meide unbedingt Temperaturen von über 20 °C, denn dies stellt keine wirkliche Erholung für die Tiere dar.

Im Idealfall vergraben sich die Tiere im leicht feuchten Sand und tauchen etwa zwei Monate nicht wieder auf. Doch gelegentlich kommen die Tiere zum Vorschein oder schlafen ganz außerhalb der Höhlen. Gefüttert wird jedoch auch dann nicht, da Bartagamen das Futter aufgrund des nun reduzierten Stoffwechsels nicht verdauen können. Nun kannst du entweder warten, bis die Tiere von selbst ihre Winterruhe beenden, oder nach zwei bis drei Monaten die Beleuchtung und Beheizung binnen zwei Wochen nach und nach wieder hochfahren. Allmählich kommen dann die Bartagamen aus ihren Verstecken hervor. Dann kannst du sie auch wieder ganz normal füttern.

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