Der lebhafte Zwergspitz – klein, aber oho!
14.09.2023 - Lesedauer: 8 Minuten
Klein, quirlig und sozusagen ein lebendiges Fellknäuel auf vier Pfoten: Der Zwergspitz erfreut sich als Begleit- und Familienhunde größter Beliebtheit. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Zwergspitze sind selbstbewusste und intelligente Frohnaturen, die – gut erzogen – ihre Menschen sehr glücklich machen. Alle Infos zu den possierlichen Tierchen mit dem vertrauenswürdigen Gesicht und den großen Knopfaugen erhältst du hier.
- Unterschied zwischen dem Zwergspitz und dem Pomeranian
- Zwergspitz Steckbrief
- Zwergspitz: Charakter und Temperament
- Erziehung und Haltung des Zwergspitzes
- Ist ein Zwergspitz ein Familienhund?
- Pflege und Besonderheiten des Zwergspitzes
- Sind Pomeranian „Kläffer“?
- Wie viel kostet ein Zwergspitz?
- Das solltest du beachten, wenn du dir einen Zwergspitz kaufen möchtest
- Was braucht man alles für einen Zwergspitz?
- Wie viel Auslauf braucht ein Zwergspitz?
Die Erfolgsgeschichte des Zwergspitzes beginnt vor 200 Jahren. In der Region Pommern kristallisierten sich schon früh erste Züchtungen des Spitzes von besonders kleiner Größe heraus. Daher rührt übrigens auch der englische Name des Zwergspitzes: „Pomeranian“. Lange geriet die kleinere Version des Spitzes hierzulande in Vergessenheit, lediglich in Großbritannien wurde die Rasse weitergezüchtet. In den 1970er-Jahren erlebte sie dann in Deutschland ein Revival. Mittlerweile gewinnt der Zwergspitz immer mehr an Beliebtheit. Kein Wunder, denn die fröhliche Hunderasse hat viele Vorzüge zu bieten. Inzwischen erfreuen sich auch verschiedene Zwergspitz-Mischlinge großer Beliebtheit. Eine Variante ist zum Beispiel ein Zwergspitz-Husky-Mix, der „Pomsky“ oder auch „Huskarian“ genannt wird. Es handelt sich dabei bislang aber nicht um eine anerkannte Hunderassen. Welche Eigenschaften und Körpermaße beim jeweiligen Hund dominieren, lässt sich – wie bei den meisten Mischlingen – nicht sicher vorhersagen.
SteckbriefZwergspitz
Rasse | Zwergspitz |
Herkunft | Deutschland |
Klassifikation | Wach- und Begleithunde |
Größe | 20 bis 22 Zentimeter Schulterhöhe |
Gewicht | 3 bis 4,5 Kilogramm (durchschnittlich 3,5 Kilogramm) |
Körperbau | quadratisch, harmonisch, fuchsartig |
Augen | mandelförmig in sanften Brauntönen |
Ohren | spitz, aufgestellt und nahe zusammenliegend |
Fell und Farbe | üppiges Fell mit dichter Unterwolle, häufige Fellfarben sind Schwarz, Weiß, Orange oder Creme |
Besonderheiten | sehr menschenbezogen, besonders auffälliges Fell bei sehr kleiner Größe |
Charakter | anhänglich, verspielt und sehr selbstbewusst |
Pflege | wöchentliches Bürsten, um Verfilzungen zu vermeiden |
Gesundheit | Veranlagung zu Knie-, Herz- und Lungenerkrankungen |
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Der Zwergspitz ist ein sehr anhänglicher, liebevoller und menschenbezogener Hund, der jedoch einiges an Erziehung erfordert. Obwohl der Zwergspitz mit seinem maximalen Gewicht von 4,5 Kilogramm nicht gerade viel auf die Waage bringt, sieht er sich selbst gern als Beschützer der Familie. Diese bewacht er häufig lautstark. Der Zwergspitz gilt außerdem als einer der treuesten Vertreter unter seiner Gattung. Gerade sein Fokus auf Menschen ist eine Eigenschaft, die viele Liebhaber an der Rasse schätzen. Hat der Zwergspitz einmal seine Bezugsperson gefunden, lässt er sie so schnell nicht mehr aus den Augen. Dabei wickelt er dich mühelos mit seinem spielerischen, freundlichen und aufgeweckten Verhalten ein.
Da der Zwergspitz nur so vor Selbstbewusstsein strotzt, ist es wichtig, ihn richtig zu erziehen. Ein Besuch in der Hundeschule ist besonders für unerfahrene Halter unumgänglich. Da der Zwergspitz aufgrund seines Beschützerinstinktes und seiner Menschenfixierung vor allem seinen Artgenossen gegenüber ein misstrauisches Verhalten zeigen kann, ist es für ihn wichtig, schon früh in einer Welpenspielgruppe oder auf Hundewiesen Begegnungen zu üben. Hier wird dein Liebling artgerecht sozialisiert. Adoptierst du einen älteren Pomeranian, profitiert ihr beide ebenfalls von einem Hundetraining. Bedenke, dass oft etwas mehr Geduld und Liebe erforderlich sind, bis du und dein Zwergspitz das erwünschte Verhalten erlernt habt. Hier heißt das Zauberwort Konsequenz. Mit positiver Verstärkung und Lob für die erwünschten Verhaltensweisen kommt ihr bestimmt ans Ziel!
Da der Zwergspitz sehr auf seinen Menschen bedacht ist, solltest du ihn nicht zu lange allein lassen. Bring ihm das Alleinebleiben schon im Welpenalter bei, sodass er dich gelegentlich aus dem Blick lassen kann. Der gelehrige Vierbeiner lässt sich außerdem gern auf intelligente und artgerechte Spiele ein. Das Trainieren mit dem Clicker ist beispielsweise eine tolle Möglichkeit, den Pomeranian zu fordern.
Als aufgeschlossenes, freundliches und verspieltes Wesen eignet sich der Zwergspitz durchaus als Familienhund. Mit seiner Eigenschaft, gerne zu beschützen, passt er gut auf seine Menschen auf – auch, wenn er sich dabei gelegentlich überschätzt. In der Regel verträgt er sich mit Kindern und auch mit Artgenossen. Ideal ist es, wenn er bereits im Welpenalter an andere Haustiere gewöhnt wird. Kommt ein ausgewachsener Zwergspitz in einen Haushalt mit weiteren Tieren, kann es unter Umständen schwieriger sein. Wie bei jedem Hund ist für ein gelungenes Zusammenleben eine konsequente, liebevolle Erziehung das A und O.
Da der Zwergspitz über eine dichte Unterwolle verfügt, ist das regelmäßige Bürsten Pflicht. So vermeidest du ein Verfilzen seines kuscheligen Fells. Die kleine Version des Spitzes ist außerdem anfällig für Probleme mit den Knien, der Lunge und dem Herzen. Wiederkehrende Kontrolluntersuchungen beim Tierarzt sind daher von oberster Priorität.
Trotz seiner geringen Größe strotzt der lebhafte Pomeranian vor Selbstvertrauen und riskiert mitunter „eine große Klappe“. Tatsächlich neigen Zwergspitze zum Bellen und Kläffen. Allerdings lässt sich mit einer geeigneten Erziehung dem übermäßigen Kläffen entgegenwirken. Scheue dich nicht, dir bei einem kompetenten Hundetrainer Hilfe zu holen, wenn du dem übermäßigen Bellen nicht Herr wirst. Unerwünschte Verhaltensweisen können auf Dauer eurer Beziehung schaden und euch gegenseitig die Freude nehmen – das wäre schade.
Wie viel ein Pomeranian-Zwergspitz kostet, kann von Züchter zu Züchter variieren. Durchschnittlich kannst Du aber mit etwa 1.000 Euro für einen Zwergspitz-Welpen oder Pomeranian-Zwergspitz rechnen. Wenn du dir einen Zwergspitz kaufen möchtest, achte aber nicht alleine auf den Preis.
Bei dem Kauf deines Pomerianian-Zwergspitz solltest du Hauptaugenmerk auf einen verantwortungsvollen Zwergspitz-Züchter legen. Aber woran erkennst du einen serösen Züchter? Es gibt verschiedene Kriterien, auf die du achten solltest. Ein vertrauenswürdiger Züchter ist zum Beispiel meist Mitglied im Verein für Deutsche Spitze e. V. Wie bei jeder Hundezucht, ist nach dem Tierschutzgesetz eine Erlaubnis erforderlich, um Zwergspitze zu züchten. Ein Zeichen für die Seriosität eines Züchters ist, dass er dir seine Tiere in ihrer häuslichen Umgebung vorführt. Selbstverständlich zeigt er dir nicht nur die Zwergspitz-Welpen, sondern auch ihre Mutter. Ohnehin ist es selbstredend, dass Jungtiere und Mutter noch zusammen sind.
Auch dies ist ein Kriterium, auf das ein Züchter Wert legen sollte: Er gibt seine Welpen niemals vor einem Alter von zwölf Wochen ab. Denn eine gesunde soziale und psychische Entwicklung sind ihm wichtig. Für den Züchter spricht auch, wenn er dich nicht zum Kauf eines Hundes drängt. Idealerweise darfst du die Welpen mehrmals besuchen, bevor du dich für deinen Hund entscheidest. Zudem zeichnet einen guten Züchter aus, dass er dir geduldig und kompetent deine Fragen rund um seine Zucht und die Hunde beantwortet. Er achtet auf eine angemessene tierärztliche Versorgung, klärt dich über die Gesundheitsvorsorge auf und hat die ersten Schritte wie Entwurmung und Implantieren des Chips bereits eingeleitet. Falls du dich für einen seiner Welpen entschieden hast, gibt er dir neben einem Impfpass auch einen Abstammungsnachweis mit auf den Weg.
Auf keinen Fall solltest du einen Pomeranian-Welpen (und auch kein anderes Tier) von einem Händler kaufen, der dir ein Tier an merkwürdigen, anonymen Orten zeigt, etwa einem Parkplatz oder einem Verschlag. Werde auch misstrauisch, wenn dir ein Züchter verweigert, die anderen Tiere oder die Mutter des Welpen kennenzulernen. Kaufe grundsätzlich kein Tier aus Mitleid, das aus fragwürdigen Verhältnissen stammt. Oft handelt es sich um illegale Welpenhändler, denen es einzig um Geld und nicht um das Wohl der Tiere geht.
Im Grunde braucht ein Pomeranian-Zwergspitz-Welpe keine spezielle Ausstattung. Du kannst dir also eine Erstausstattung wie für jeden anderen Hund anschaffen. Dazu gehören zum Beispiel eine Leine und ein Halsband oder besser Brustgeschirr in einer passenden Größe, ein gemütliches Hundebett, Futter und Trinknapf und das ein oder andere Hundespielzeug. Auch eine Hundebürste für die Fellpflege solltest du dir anschaffen. Kommt ein Zwergspitz-Welpe ins Haus, benötigst du zudem ein Welpenfutter für kleine Rassen. Wenn du unsicher bist, welche Tiernahrung sich für deinen Neuankömmling am besten eignet, frage am besten deine Tierärztin oder deinen Tierarzt. Auch wenn dein Zwergspitz topfit ist, macht es übrigens Sinn, deinen Hund tierärztlich durchchecken zu lassen. In der Praxis bekommst du außerdem wichtige Informationen, wie du deinen Hund gesund hältst und welche Vorsorgemaßnahmen dazu notwendig sind. Ein Welpe lernt bei seinem ersten Besuch zudem die Tierärztin oder den Tierarzt kennen und kann sich ganz ohne Stress mit der Situation vertraut machen. Du kannst ihn auch zu Hause daran gewöhnen, sich vorsichtig in Ohren und Maul schauen zu lassen, indem du ihn immer wieder mit Leckerchen dafür belohnst. Dadurch werden spätere Untersuchungen in der Praxis zum Kinderspiel.
Ein Zwergspitz ist vergleichsweise genügsam, was seinen Auslauf anbelangt. Selbstverständlich sind aber auch für diese Rasse ausreichend Bewegung, Spiel und Beschäftigung wichtig. Es müssen für den Mini-Zwergspitz allerdings keine kilometerlangen Spaziergänge sein, sodass er auch mit mehreren kurzen Gassirunden durch den Stadtpark gut zurecht kommt. Wenn du die geistige und körperliche Fitness deines kleinen Hundefreunds trainieren möchtest, bieten sich Hundesportarten wie Agility, Obedience oder Dog Dancing für den Pomeranian-Zwergspitz an. Dabei sollte die Trainingsintensität im moderaten, für diesen Hund angemessenen Bereich bleiben. Die sportliche Aktivität hat nicht nur gesundheitliche Vorteile für deinen Vierbeiner, sie vertieft und festigt auch eure Beziehung und tut euch beiden gut!
Lass dich auch von anderen Rassen aus der Familie der Spitze begeistern:
- Deutscher Spitz: Vor allem in ländlichen Gebieten war ein Deutscher Spitz in alten Zeiten als Haus- und Hofhund omnipräsent und hatte sein Revier gut im Blick.
- Eurasier: Der Eurasier ist eine interessante Wahl für Familien, die einen herzlichen, aktiven und kuscheligen Begleiter für ihren Alltag suchen.
- Finnischer Spitz: Der Finnische Spitz ist nicht zu überhören: Besuch zeigt er direkt mit lautem Bellen an. Dies macht ihn zu einem verlässlichen Wachhund – aber er kann noch viel mehr:
- Islandhund: Der Islandhund gehört zu den seltenen Hunderassen, findet aber immer mehr Liebhaber unter Hundefreunden, die einen intelligenten, bewegungsfreudigen und anhänglichen Begleiter suchen.
- Japan-Spitz: Nihon Supittsu – so heißt der Japan-Spitz in seiner fernöstlichen Heimat. Dort ist der elegante Kleinhund, gemessen an altehrwürdigen traditionellen Rassen, noch nicht lange zu Hause.
- Kai: Einst machte er in der Meute Jagd auf Hochwild, heute ist der Kai, oder korrekter: Kai Inu beziehungsweise Tora Inu, ein Hund, der außerhalb von Japan zu den absoluten Exoten gehört.
- Kleinspitz: Der Spitz gehört zu den ältesten deutschen Hunderassen, der Kleinspitz ist einer seiner kleinsten Vertreter. Unterschätzen solltest du die handlichen Begleiter aber keinesfalls.
- Mittelspitz: Der Mittelspitz ist ein klassischer Familienhund mit langem Stammbaum. Als einstiger Wachhund behält er auch heute noch dein Haus und Hof aufmerksam im Auge.
- Samojede: Mit seinem charakteristischen „Lächeln“ begeistert der Samojede Hundefreunde in der ganzen Welt. Einst wurde er als Arbeitshund und flauschiger Wärmespender von den sibirischen Nomadenvölkern eingesetzt.